Elektrik

Den Geräteträger haben wir ja für die Energieversorgung bauen lassen. Auf diesem liegen jetzt 3x 180W Paneel und an der Reling kommen nochmal 2x 155W.

Wir haben 3x 280Ah AGM Verbraucherbatterien. Dies muss gefüllt werden weil wir einen Wassermacher an Bord haben, der Peter einen Tauchkompressor betreiben will, eine Waschmaschine Mini gerade eingebaut wird (auch Peters Baby) und ich mir eine Eismaschine gewünscht habe. Also sehr viel Luxus mit 220V.

Dies alles muss natürlich erst mal eingebaut werden und geht auch nicht von heute auf morgen.

Peter hat sich schon daheim eingelesen und weiß genau was er will.

Der Einbau ist fast schon eine Doktorarbeit und dabei lasse ich ihn auch lieber in Ruhe, damit er sich konzentrieren kann. Ich mache die Holz-oder Aluarbeiten die er bei mir in Auftrag gibt um die blauen Geräte daran zu montieren.

Wir klettern in den tiefen des Schiffes herum und verlegen Kabel die von den Paneelen an die Geräte geführt werden. Für eine Seite an der Reling fehlt uns leider noch das Kabel.

Das ist jetzt sehr kurz beschrieben, war aber eine heiden Arbeit über viele Tage hinweg.

In dem Zug haben wir auch viele unnötigen Kabel herausgezogen die teilweise ungesichert auf irgendwas geklemmt war. Besonders in der Navigationsecke wurde viel aufgeräumt und unnötiges entfernt. Es hat sehr viel Platz gegeben. Ich habe wieder die Holzarbeiten gemacht.

Außerdem hat der Peter am Anker das Kettenzählwerk montiert und mit seinen Ideen auch zum laufen gebracht obwohl alle auf „Der Boot“ gesagt haben das es nicht geht.

Ich habe in der Zeit den Ankerkasten gerichtet und gestrichen. Der neue Ankerwirbel ist nun auch montiert und das ankern wird jetzt sicher eine Wonne sein.

Bisher war es so das man ihn mehrmals festfahren musste und beim hoch holen hat er sich nicht in die richtige Position gedreht. Das war echt nervig und ich habe von daheim gleich einen neuen Wirbel mitgebracht. Man hat gesehen das in einem Sturm scheinbar ziemlich daran gezerrt wurde und Peter musste einiges schleifen um die Schadstellen wieder zu glätten.

Ich werde berichten wie er läuft wenn wir dann im Wasser sind.

In ein paar Tagen ist es soweit. Wir haben den Termin bekommen. Jetzt geben wir nochmal Gas und freuen uns dann aufs Wasser.

Friede, Freude, Eierkuchen?

Wir sind jetzt schon eine ganze Weile hier und arbeiten die ganze Zeit.

Es gibt nicht nur Hochgefühle weil etwas klappt sondern auch Enttäuschungen wenn es nicht so klappt.

Und so fühle ich mich manchmal schon etwas „bescheiden“.

Aber im Grunde ist alles gut. Der Geräteträger ist fertig, aber wie es halt so oft hier in Griechenland ist müssen wir Geduld haben. Denn es kommt ständig etwas dazwischen. Denn zur Zeit sind einige Eigner hier die schnell ins Wasser wollen und brauchen noch etwas von Wolfgang. Somit werden wir immer etwas nach hinten geschoben.

Es ist nicht immer einfach. Das Warten ist echt doof.

Aber wir sind hier eine nette kleine Gemeinschaft in der Marina. Sehr verschiedene Menschen echt spannend.

Nun kommt aber die Zeit des Abschied Nehmens.

Immer wieder geht ein Boot ins Wasser. Bisher war es so das es die Boote waren die in zwei Tagen gerichtet waren und dann ab ins Wasser gingen.

Aber nun kommt die Zeit wo auch die gehen die man über die lange Zeit ins Herz geschlossen hat.

Und da bisher meistens Sauwetter war und alle so vor sich hin gearbeitet haben habe ich für den nächsten schönen Tag einen Grillabend organisiert.

Mein Gemüt hat es auch gebraucht mal aus dem Arbeitstrott heraus zu kommen.

Ich habe allen Bescheid gegeben und die Kohle besorgt. Auch die Werft-Leute wie Asem, Wolfgang und Gerhard sind eingeladen für die wir auch eingekauft haben.

Der Rest der Bande bringt sein eigenes Zeug mit und manche machen einen Salat. So ist das üblich.

Es sind auch alle da und es beginnt ein richtig schöner Abend dem manch einem noch ein paar Tage in den Knochen liegt 🙂

An den folgenden Tagen verlassen uns manche Boote die wir am Steg verabschieden, winken oder sogar ein Shanty-Chor bilden.

Auch das muss ich erst lernen. Wir lernen nicht nur tolle Menschen kennen sondern müssen sie auch bald wieder verabschieden.

Also es ist nicht alles „Friede, Freude, Eierkuchen“, sondern kann auch sehr hart sein.

Nicht nur die Arbeit, auch die Emotionen.

Aber wir glauben das es das wert ist dieses Leben zu führen.

Lefkas

Eine wirklich schöne Insel. Wir haben bisher von der Stadt Lefkada bis nach Nidri die Insel etwas kennen gelernt. In der Stadt bekommt man alles was das Segler-Herz bedarf und schön ist sie auch.

Zwischen Lefkas und dem Festland befindet sich eine fahrende Klapp-Brücke die alle volle Stunde die Boote hindurchfahren lässt. Die Brücke ist eigentlich ein Schiff, denn Lefkas möchte nicht seinen Inselstatus mit mehr Zuschüssen verlieren. Wenn es eine Brücke wäre, wäre die Insel mit dem Festland verbunden und die Zuschüsse für eine Insel wären weg. Finde ich echt schlau.

Zwischen der Insel und dem Festland befindet sich ein langer Kanal (Drepanos-Kanal) der auf Festlandseite viele Feuchtgebiete hat. Echt schön.

Dann gibt es noch die Festung Agia Mavra ( Santa Maura) die wie vieles schon sehr sehr alt ist ( ca. 13. Jahrhundert ) und einige Nationen rüber gerutscht sind. Erbaut von Sizilianern, dann kamen die Osmanen und 2 Hundert Jahre später die Venezianer. Die Osmanen bauten auch eine Brücke zum Festland. Dies wurde aber durch ein verheerendes Erdbeben mit vielem der Festung zerstört. Sie ist 12 mal in 7 Jahrhunderten belagert worden und wurde sogar im Weltkrieg als Lazarett genutzt.

Man kann schön über das 25000m2 großen Gelände spazieren gehen. Viel zu erkennen ist nicht mehr aber überall stehen Tafeln auf denen alles sehr ausführlich beschrieben ist.

Nach der Kultur kommt natürlich Natur. Wir laufen auf die Landzunge zur Lagune über eine sehr sehr verrottete Brücke über das Feuchtgebiet.

Sehr wackelig und fragwürdig. Aber ich habe meinen Schweinehund überwunden und bin rüber balanciert.

Wir treffen einen ewig langen Strand (Kies) vor mit einer ehemaligen Strandbar die wohl für die Kitesurfer gedacht war die hier in der Lagune die besten Bedingungen haben.

Wir lassen unsere Seele baumeln und genießen die Ruhe bevor wir wieder zum Schiff fahren um weiter zu arbeiten.

Es ist immer das Gefühl da das wir noch so viel zu tun haben. Aber das hat hoffendlich bald ein Ende.

„ Ihr teibts scho e Kult“

Was haben wir die ganze Zeit gemacht? Natürlich nicht nur schöne Ausflüge!

Die Hauptarbeit war bisher natürlich der Rumpf.

Das Abkratzen und schleifen haben ich ja schon berichtet. Darum nicht noch einmal.

Beim warten auf ein Wetterfenster von mindestens 5 schönen Tagen unter 60% Luftfeuchte haben wir so einiges getan.

Der Geräteträger wurde probehalber angepasst.

Das Teakdeck immer wieder mal ein Stück überarbeitet.

Alle Borddurchlässe (9) erneuert und auch die Ventile dazu.

Die Furlex repariert + gewartet. Das ist die Rolle mit der man das Vorsegel aus und einrollt.

Den Dieselhaupttank gesäubert. Eigentlich wollten wir nur mal reinschauen da unsere Heizung bei diesen tiefen Temperaturen 😦 ausgefallen ist weil der Tank leer war. Wir haben aber gesehen das er am Deckel undicht ist und wohl schon ewig nicht mehr voll befüllt wurde. Am Boden war Schmodder. Aber Gott sei Dank keine Dieselpest. ( Dieselpest sind Microorganismen die einen gallertartigen Schmodder machen. Dieser macht dann alle Leitungen zu und ist ziemlich viel Arbeit um ihn wieder zu entfernen) Also haben wir dieses Mist Ding von morgens um halb neun bis Abends um halb acht sauber gemacht. Wir waren fix und alle. Ausgerechnet jetzt ist es bitter kalt.

Nachdem Peter am nächsten Tag mit Kanistern zur Tankstelle gefahren ist und Diesel geholt hat, haben wir es auch bald wieder warm. Himmlisch.

Zwischendrin brauchen wir auch mal ein Erfolgserlebnis und machen das neue Vorsegel dran. Das tut gut.

:-0 dann ist plötzlich das Wetterfenster da. Ich bin total fertig da ich die Verantwortung habe zu sagen wann es los geht. Aber ich glaube das passt.

Der erste Primer wird aufgetragen unsere Alina wird unten rum grau.

Am nächsten Tag kommt die zweite Schicht mit creme.

Damit man sieht wo gestrichen wurde.

Für das Coppercoad haben wir jetzt ein maximales Fenster von 5 Tagen. Sonst müssen wir wieder alles anschleifen. Am Abend das Desaster. Ein Gewitter kommt auf und weht uns die Plane an manchen Stellen auf den frischgestrichenen Primer. Ich könnte heulen und bin total am Ende.

Ich renne rum und versuche alles zu retten. Peter ist nicht da. Ich schneide soweit ich ran komme die Folie ab. Ganz weg tun kann ich sie nicht da sonst der Regen am Rumpf herunter läuft und alles versauen würde. Als Peter wieder da ist schneiden wir überall die Folie auf ungefähr 10cm zurück. So tropft das Wasser von dieser Kante ab und nichts passiert. Nach drei Stunden ist der Spuk vorbei. Das Gewitter zieht weiter und das Wetter beruhigt sich wieder.

Für den übernächsten Tag sind alle Helfer benachrichtigt. Morgens ist mir schlecht vor Aufregung. Hoffentlich hält das Wetter diesmal. Wir verschieben zwar nochmal von halb zehn auf halb elf da die Luftfeuchte noch zu hoch ist. Aber dann passt alles und wir legen los.

Mit vereinten Kräften sind wir kurz vor drei fertig. Ohne Pause, denn es muss nass in nass durchgestrichen werden. Nicht ohne! Aber dann ist es vollbracht. Jippie!!! Ein riesen Stein fällt mir von meinem Herzen. 🙂

Nun muss es schön trocknen. In dieser Zeit machen wir noch die Winsch- Wartung am Mast,

und reinigen die Wassertanks Händisch und dann mit Citronensäure. Dabei entdecken wir das beide UV-Lampen im Wassertank defekt sind. So ein Mist!

Hier auf der Werft sind einige Österreicher und daher kommt auch der Spruch: „Ihr treibst scho a Kult;“ von der Überschrift. Man hat uns belächelt weil wir es mit dem Rumpf wohl etwas zu genau nehmen. 🙂

Aber es kam auch schon die Aussage: „na ihr machts wenigstens richtig.“

Hoffentlich!

Lost Place (Vergessener/verlorener Ort)

Von der Arbeit muss man ja nicht immer berichten. Nur das, wir kommen gut voran. Vielleicht tut sich auch gerade ein Wetterfenster auf in dem wir streichen können. Wir werden sehen. Beim nächsten mal berichte ich mal wieder über die Werft-Arbeiten.

Heute ist glaube ich Sonntag und wir haben vor den Ambrakischen Golf von Land zu erleben.

Wir haben von einem schönen Wasserfall gehört zu dem wir wandern wollen.

Das Wetter ist morgens nicht sehr berauschend. Noch sehr wolkig und kalt. Aber das ist zum wandern ja super. Wir fahren mit unserem kleinen Auto also einfach mal los. Das werden wir schon finden. Der Weg in die Berge ist aber nicht so einfach. Ausgewaschene Schotterwege die wir mit unserem Auto teilweise nicht fahren können. Die ungefähre Richtung ist klar. Wir haben einen Ortsnamen aufgeschnappt und schauen auf der Karte. Ja da soll ein altes Hotel sein an dem man sogar parken kann.

Also los. Die erste Straße geht für uns nicht, da bräuchte man einen Trecker. Dann eben weiter!

Wir kommen in den Ort Trifos und finden ein Schild mit dem Namen eines Hotels das durchgestrichen ist. Außerdem steht dort noch was von heißen Quellen. Ok, also da lang.

Der Weg (Straße kann man nicht sagen) ist ok. Wie bei uns ein alter kaputter Weinbergweg.

Wir fahren immer weiter hoch. Die Tanknadel ist nicht erfreut. Wir hätten wohl doch tanken sollen. Nun ja. Wir sind immer noch Deutschland gewohnt, an jeder Ecke eine Tanke. Das ist hier in der einsamen Provinz nicht so.

Wir fahren einfach langsam weiter, denn Geröll in groß und klein versperren etwas die Straße. Aber eine Spur geht immer.

Als wir ziemlich weit oben sind bleiben wir in einer Nische stehen und laufen weiter. Denn wir haben etwas Angst das wir sonst nicht mehr bis zur nächsten Tankstelle kommen.

Wir laufen ein paar Bergwindungen entlang und dann ist plötzlich Schluss. Die Straße ist abgerutscht. Aber scheinbar ist hier doch was los, denn es geht ein Trampelpfad weiter.

Nach ca. 2km kommen wir tatsächlich an ein altes Hotel. Das wohl schon 15 Jahre verlassen ist. Die Natur holt es sich schon wieder zurück.

Aber es ist verrückt. Wir stapfen durch das Hotel und es wirkt so als wenn es Hals über Kopf wegen eines Erdbebens verlassen wurde. Denn hier bebt es immer wieder. Auch wir haben auf der Werft ein 4,8 Erdbeben erlebt.

Das muss aber schon um einiges mehr gewesen sein. Denn der Berg hat sich ganz schön bewegt. Vieles ist abgerutscht. In den Räumen ist noch wahnsinnig viel erhalten. Auf einem Feuerlöscher lese ich das die nächste Prüfung 2005 sein sollte. So kann man ungefähr ermessen wann es passiert ist.

Nach einer Erkundungstour durch die Räume wandern wir Richtung Wasserfall. Plötzlich grunzt es direkt neben uns. Eine Bache mit Jungen. Sie bleibt Gott sei Dank im Dickicht und wir gehen zügig weiter. Ab jetzt immer mit einem Knüppel in der Hand 😉 .

Das Hotel war wirklich schön angelegt und der Weg zum Wasserfall bis auf kleinere Sachen immer noch begehbar. Doch plötzlich ist auch dieser Weg weg. Schade, kein Durchkommen mehr bis zur heißen Quelle. Auf geht es zurück und wir nehmen den Weg nach unten zum Wasser.

Es ist wirklich traumhaft mit dem hellen Kalkstein. Ein tolles Erlebnis in der einsamen Griechischen Bergwelt mit der tollen Natur.

Wir wandern zurück zum Auto und treffen tatsächlich drei ältere Leute die sich bei uns informieren.

Ich warne auch vor den Wildschweinen und überreiche der Dame meinen Knüppel. Die schaut mich ziemlich verdutzt an 🙂

Nun aber ab zum Auto, tanken und weiter um den Golf. Es kommen nette kleine Ortschaften, die Autobahn die durch den Felsen und schöne alte Olivenplantagen getrieben wird , schrecklich, Solarparks, Windräder und dann Arta. Ich denke die größte Stadt am Golf. Wir wollen die berühmte alte Brücke besuchen die wirklich sehr schön ist. Dort genießen wir die Sonne die endlich da ist und einen lecker Cafe.

Im Golf liegen ein paar Inseln die mit einem Damm verbunden sind. Auch die wollen wir sehen. Echt beeindruckend. Erst durch riiiesige Orangenplantagen ( Es ist gerade Erntezeit) und dann auf den Damm. Schön!

Ein kurzer Rundgang in dem kleinen Ort Koronisia und weiter geht es am Golf entlang.

Nun kommen sogar große Kiwi Plantagen. Echt toll was hier alles wächst.

Überall stehen gelb leuchtende Zitronenbäume in den Gärten. Alles blüht. Ach der Frühling ist schon toll. Es wird schon dunkel als sich in Preveza der Kreis schließt. Wir essen noch lecker und dann aber zurück zur Marina. Ich bin total kaputt.

Warten auf ein Wetterfenster

Der Rumpf ist fertig zum streichen, und wir warten auf vier fünf schöne Tage unter 60% Luftfeucht.

Das dauert ein wenig denn es regnet immer wieder mal. Aber für uns kein Problem. Wir haben keine Langeweile. Peter bereitet den Heckkorb vor denn Wolfgang der Werftbesitzer hat unseren Geräteträger angefangen und will ihn am Montag anpassen.

Ich habe mir unterdessen mal das Teak genauer angeschaut und ein paar kleine Sachen gefunden die man ausbessern muss. Leider ist es blöderweise Silikon und ich muss dafür nach Lefkas. Wäre es Polyurethan gewesen hätte es mein Nachbar gehabt. So ein Mist. Es hätte so einfach sein können.

Den Unterschied merkt man daran wenn man eine Probe anzündet, und es gibt graue Asche, dann ist es Silikon.

Aber egal so ist es nun. Morgen ist eh National Feiertag. Der 25.3. Independence Day. Alles ist zu.

Wir fahren nach Preveza und genießen die Parade.

Am Independence Day ( Befreiung von den Türken 1821) gibt es in jeder größeren Stadt eine große Parade die hauptsächlich von den Schulklassen gestaltet wird. Diese marschieren alle im Gleichschritt und schwenken ganz stolz die Arme. Die einen marschieren gut im Takt und andere können es gar nicht 🙂 . Außerdem laufen Gruppen mit verschiedenen Trachten aus der Umgebung mit. Diese haben mir persönlich am besten gefallen. Zum Schluss kommt natürlich noch das Militär. In unserem Fall waren das Kadetten der Marine. Ich vermute das es hier in Preveza eine Marine-Akademie gibt.

Die Prominenz der Stadt saß auf einer kleinen Tribüne und an dieser marschierten dann alle stolz vorbei.

Heute arbeitet niemand und alle Griechen dürfen trotz Fastenzeit etwas leckeres essen. Nach Yanis unserem Restaurant Besitzer, essen an diesem Tag alle Griechen den Bakala (Klippfisch). Das ist Salzfisch der drei Tage gewässert und dann lecker zubereitet wird.

Wir haben es sehr genossen das miterleben zu dürfen. Die Strecke war höchstens 500m lang und es waren sehr viele Menschen am Straßenrand die dann später in die Lokale der Stadt zogen. Wir haben dann auch was gegessen und sind dann zurück zum Boot.

Die Sitzbank im Salon ist fertig. Ist gar nicht mal schlecht geworden. Ich bin zufrieden.

Der Navitisch-Stuhl ist auch fertig. Nicht toll aber Zweckmäßig 😉

Es kommen immer mehr Eigner und beginnen ihr Schiff für die Saison vorzubereiten. Immer wieder wird man in ein Gespräch vertieft. Und ich denke jedes mal :“Oh Mann , ich will doch fertig werden!“ Und dann fällt mir ein, dass es doch Piep Schnurz ist. Die Menschen sind wichtiger wie die Arbeit die ich gerade tue. Die Arbeit läuft mir nicht weg aber diese wertvolle Begegnung schon.

Das Leben auf der Trockenmarina

Die Werft liegt in der Nähe von Vonitsa und doch sehr weit weg. Man fährt am Ambrakischen Golf entlang in das sehr einsame Bergdörfchen Paliampela. Dies bedeutet “Alter Weinberg.“ Kurz danach geht es nach einer Tankstelle einen kleinen Weg links ab, der Richtung Golf führt. Berg auf und wieder hinunter , immer einsamer werdend führt die Straße mit sehr vielen Löchern langsam hinunter zum Wasser. Rechts und links blühen eine Vielfalt von Pflanzen. Schaf Wiesen, Zäune auf denen Wildschweinhäute hängen, Nussplantagen, Pinienwäldchen, Olivenhaine und kleine Weinberge ziehen sich entlang des langen einsamen Weges. Weit weg von jeglicher Zivilisation kommt man langsam ( weil schnell geht es eh nicht wegen der Löcher 😉 ) zur wunderschönen Rouga Bay.

Rechts eine Lagune mit Flamingos, Pelikanen und Eisvogel, geradeaus ein einfaches Fischlokal an einem schönen Kiesstrand und links ab geht es zur unserer Werft.

Ein ganz schmaler Schotterweg bei dem ich beim ersten mal mit unserem Bus, dachte:“ Oh Gott wir rutschen da gleich mit dem Auto rein ins Meer!“

Der Platz liegt direkt zwischen einer Schafs wiese und einem schnuckeligen Obstgarten mit Häuschen. Das ist aber wohl nur im Sommer bewohnt.

Auf unserem Platz stehen wohl so um die 40 – 50 Boote. Manche schon etwas vergessen und andere die liebevoll abgedeckt auf die kommende Saison warten.

Als wir hier ankamen haben wir auch sofort Anschluss gefunden, das wohl auch daran liegt weil wir auf dem Weg zum Klo liegen 🙂 . Es gibt den einen der schon seid fünf Jahren mit fünf :-0 Hunden auf einem kleinen Boot an einer Boje hängt und selber meint das er vor lauter Bewugs am Rumpf eh nicht mehr weg kann. Und den anderen, der schon seid elf Jahren mit seinem Boot hier auf der Werft steht.

Es gibt aber auch ein Pärchen das seid kurzem angekommen ist um ihr Boot für die neue Saison fertig zu machen.. Und dann wir.

Mit allen kommen wir sehr gut aus und man hilft sich wie man nur kann. Nicht alle ohne Eigennutz-Gedanken 😉 .

Die Nächte sind noch sehr eisig und in den Bergen sieht man viel Schnee. Morgens springen wir erst mal zur Heizung, machen sie an und dann noch mal schnell ins warme Bett bis es draußen erträglich wird. Am Anfang hat es sehr viel geregnet aber das wird nun besser. Und tagsüber wird es auch langsam warm. Aber nur kurz denn gegen fünf wird es zunehmend kälter.

Der erste der aufsteht macht Kaffee. Ganz normal mit einem Wasserkocher und aufgießen. Denn hier haben wir ja noch Landstrom.

Nach einem kurzen Frühstück geht es auch schon mit der Arbeit los. Aber immer erst mal die Leiter runter. Denn unser Wohnraum schwebt in der Luft und wir müssen immer erst einen Stockwerk die Leiter runter klettern. Auch wenn wir zur Toilette müssen. Das nervt manchmal. Besonders wenn es regnet.

Mit dem kochen wechseln wir uns ab. Manchmal gehen wir auch zu Yanis ins Fischrestaurant und lassen dort den Tag ausklingen.

Ein sehr einfaches Lokal aber sauber und ausgesprochen lecker. Die Leute hier haben in der Regel drei Jobs um über die Runden zu kommen. Yanis hat das Restaurant, ist Bauer und auch Fischer und trotzdem lebt er in einem runtergekommenen Wohnwagen neben dem Restaurant. Alle sind sehr gastfreundlich. Auch wenn man nur etwas trinken will, steht nach kurzer Zeit ein Schmankerl vor einem.

So um fünf oder sechs machen wir Feierabend und gehen erst mal duschen. Die sind in einen Container gebaut, einfach aber ok.

Kochen können wir noch mit Strom. Nur das Brot backe ich mit Gas dann wird es knuspriger. Unser Bad können wir zum Zähneputzen nutzen, für den Rest müssen wir zum Container. Denn die Öffnungen des Bads gehen unten raus. Das wäre ja nicht sehr schön.

Sonntags ist Ruhetag und wir nehmen uns in der Gegend verschiedene Sehenswürdigkeiten vor. Und nutzen auch gerne das Internet in einem Café.

Die Landschaft ist hier echt toll. Es ist total grün auf der Ionischen Seite da hier der Regen hängen bleibt.

Momentan explodiert die Natur. Überall blüht es. Es ist einfach traumhaft. Ein toller Frühling.

Peter nutzt jede Gelegenheit um Zitronen und Orangen zu stibitzen. 🙂

Rumpf die zweite Woche

Nach einer Woche ist der Rumpf abgekratzt, alle Borddurchlässe ausgebaut ( was wirklich sehr viel Arbeit war, denn man musste innen alle plan machen damit die neuen am Ende gut aufliegen und abdichten)

Viel Zeit brauchen wir auch beim organisieren der Neuteile. Denn wir müssen auch immer ganz rüber fahren nach Lefkas. Das ist ein weiter Weg. Aber wir haben gute Geschäfte ausgemacht. Was nicht da ist wird besorgt. Echt Klasse!

Peter hat auch die Schraube mit Hilfe eines Nachbarn ausgebaut um später besser streichen zu können und um sie ganz blank zu schleifen.

Nun sind wir schon dabei das Unterwasserschiff zu schleifen. Es geht stetig voran. Auch wenn meine Mama fragt ob wir jemals zum Urlaub kommen? 🙂

Mir ist es gestern leider ins Kreutz gefahren. Ich muss jetzt etwas langsam machen. In dieser Zeit mache ich halt am Polster weiter. Auch dort geht es voran. Nur noch zwei fehlen dann ist die Sitzbank fertig.

Der Primer ist auch schon da den wir unter das Coppercoad streichen wollen. Und Nachbarn freuen sich schon wenn sie uns helfen dürfen.

Also es läuft!

Letzten Sonntag haben wir uns die Nikopolis in Preveza angeschaut. Die Siegesstadt von König Augustus. Eine riesen Fläche. Dort haben mal 320000 tausend Menschen gewohnt. Echt beeindruckend.

Hier gehen wir Abends gerne um die Bucht spazieren und genießen die tollen Sonnenuntergänge.

Weiter können wir leider nicht laufen. Denn hier gibt es sehr viele freilaufenden Hunde die klipp und klar ihr Revier verteidigen. Denen will man nicht begegnen.

Wir sind die Tage mal über die Landzunge mit dem Auto bis zur Fischfabrik gefahren. Dort haben uns, sprich das Auto, fünf Hunde angefallen und überall ins Auto gebissen. Wir haben gemacht das wir wieder weg kommen. Das war ein Schock.

Dann bleiben wir lieber in der Rouga Bucht.

Hier ist es ja auch sehr schön. Flamingos, Pelikane , Eisvogel und vieles mehr.

Was will man mehr.

Nun machen wir stetig weiter und warten auf unser Wetterfenster. Wir brauchen 5 trockene Tage mit max. 60% Luftfeuchte.

Über nächste Woche könnte es soweit sein. Mal sehen. Bis dann haben wir noch genug zu tun.

Angekommen in der Rouga Bay

Kaum sind wir da legen wir auch schon los. Erst mal das Boot wieder wohnlich machen. Denn wenn man lange weg ist werden alle Schränke geöffnet, die Matratzen hochgelegt…..

Kurz gesagt , es sieht chaotisch aus.

Das ist schnell erledigt und wir gehen erst mal in den Ort einen Kaffee trinken und einkaufen.

Heute gönnen wir uns auch ein leckeres Restaurant. Wir sind noch immer von der Anreise gestern kaputt. Ok. Es waren ja auch knapp 19 Stunden.

Am nächsten Tag (Donnerstag) legen wir los. Ich beginne das Unterwasserschiff abzukratzen. Eine Schw…-Arbeit!

Ich am Vormittag und Peter den Nachmittag. So teilen wir es auf.

Nachmittags kümmere ich mich um das Internet. Ich kämpfe 2 Stunden aber dann klappt es. 🙂

Sonntags haben wir uns fest vorgenommen das wir nichts tun. Also schlafen wir lange aus, lesen und machen einen kleinen Ausflug ins Café um das Internet zu nutzen. Denn wir müssen noch einiges recherchieren. Denn beim abkratzen haben wir beschlossen doch noch einen Primer unter das Coppercoad zu machen. Spazieren gehen wir aber auch noch. 🙂

Die Woche ist eigentlich immer gleich. Der eine kratzt morgens, der andere Nachmittags. Wenn ich nicht kratze beziehe ich die Polster neu. Eine heiden Arbeit. Aber drei sind schon fertig.

Peter kümmert sich während seiner kratz freien Zeit um die Borddurchlässe die wir neu machen wollen.

Immer wieder schauen andere Schiffsbesitzer vorbei, trösten uns, motivieren uns oder holen Tipps für einiges. Die Gemeinschaft ist sehr nett. Wenn wir einkaufen fahren nehmen wir immer jemanden mit der kein Auto hat und dieser zeigt uns die richtigen Geschäfte wo wir alles finden.

Ein geben und nehmen. Echt praktisch.

So haben wir auch einen Laden gefunden der uns den richtigen Primer besorgen kann, und da unsere Rettungsinsel zu alt, nämlich 22 Jahre ist, auch den Laden bei dem wir eine neue bestellen können.

Für die technischen Einkäufe fahren wir bis Lefkas. Denn dort bekommt man einfach alles. Auch wenn es fast 30 km sind.

Heute ist Freitag. Es ist also schon eine Woche vorbei. Wir sind fast fertig mit dem kratzen. Morgen noch und dann müsste es gut sein.

Mir tut alles weh, und Blasen habe ich mir auch geschafft. Heute morgen musste ich pausieren. Ich konnte mich einfach nicht aufraffen. Aber Nachmittags war ich wieder da.

Peter ist besonders fleißig! Heute hat er auch wieder eine Doppelschicht gemacht.

Jetzt ist halb acht Abends und es zieht uns schon Richtung Bett. Noch etwas kämpfen aber um neun ist es auf der Alina sehr ruhig.

Noch ein kurzes Wort zum Wetter: Regen, Regen Wind und Kälte hatten wir bisher. Ab und zu kam die Sonne raus aber sehr selten. Es wird langsam wärmer aber die Heizung brauchen wir morgens noch. Gut das wir unter dem Boot gearbeitet haben sonst wäre es mit dem vielen Regen nicht gegangen.

Nun wünsche ich das der Frühling auch nach Deutschland kommt.

Wir verlassen Deutschland 1.3.23

Die Koffer sind gepackt, also ich meine zum dritten Mal! Immer wieder fällt uns ein das wir das eine oder das andere Gerät wieder rausholen müssen. Ich sage nur Akkus!

Die Wohnung ist gerichtet. Es kann los gehen.

Die Koffer sind Rand voll, mehr geht nicht! 2x etwas mehr 🙂 als 23kg, 2x Handgepäck 8kg oder etwas mehr und ein rappel volles persönliches Täschchen.

Der liebe Sohnemann fährt uns nach Wiesloch und wir steigen nach einem sehr kurzen aber emotionalen Abschied in den ICE nach Mainz und dann nach Frankfurt.

Erst mal einen Kaffee, denn wir haben ganz schön zu schleppen. Die Fahrt ist ereignislos. Der Umstieg in Mainz klappt super.. Ich nehme die 8kg , oder eher 10kg Taschen und Peter schleppt sich mit den Koffern einen ab. Aber überall wo wir es brauchen sind auf der ganzen reise Kofferwägen oder kurze Wege.

Wir fliegen Lufthansa und können somit direkt am Bahnhof die Koffer aufgeben. Echt Klasse!! Warum haben wir das vorher noch nie gemacht. Dort können wir mit dem Automaten das Gepäck aufgeben oder eher machen das für uns zwei ganz goldige kleine Knubbels von Lufthansa.

Die erste Hürde. Aussage: „Die sind aber zu schwer“!!! Darauf ich: „ Oh Gott, echt?! Ich hatte alles gewogen aber wir ziehen nach Griechenland und man hat einfach zuuu viiiiel Zeugs“.

Dann ging es hin und her und es stellte sich raus das er auch Grieche ist. Wir erzählten ein wenig von unseren Plänen und schwub die schwub nach einem Schulterblick ob es auch niemand sieht, war unser schweres Gepäck eingecheckt und wir über glücklich sie weg zu haben.

Nun schnell durch den Zoll denn es ist noch recht ruhig am Flughafen.

Es gibt ein neues Verfahren. Nichts mehr raus legen sondern es geht einen anderen Weg wenn sie meinen etwas zu sehen.

Natüüürlich waren unsere dabei! Das ganze Akku Zeugs!

Die nette Frau vom Zoll meint:“ Oh, die sind aber schwer, was ist denn da alles drin“?

Da ich gelernt habe einfach das zu sagen was es auch ist, nämlich das wir ins Ausland ziehen, rief sieh nur: „Echt? Klasse! Oh ja, da sammelt sich viel an!“

Kurz die Reißverschlüsse aufgemacht und gleich wieder zu. „ Gute Reise wünsche ich!“

Yippie, wir sind durch. Jetzt erst mal entspannen bis Athen.

Denn dort angekommen, kommt der harte Teil.

Ab zum Bus der uns zum Intercity Busbahnhof fährt. Den haben wir dann auch gleich gefunden und sitzen schnell drin. Denn wir haben auch nicht groß Zeit zu trödeln. Denn der Überlandbus nach Preveza fährt um acht und der ist heute der letzte. Nach einer Stunde durch Randbezirke von Athen, sind wir da.

Ein riesiger Busbahnhof, mit vielleicht 50 Bussen. Nun den richtigen finden. Stress kommt auf da wir ihn nicht finden. Ein anderer Busfahrer der nach Lefkas fährt hätte uns sogar mitgenommen und unterwegs raus gelassen. Er wartet bis Peter das Ticket gekauft hat. Hätte längst schon losfahren müssen! Peter kommt angerannt und sagt das unser Bus noch kommt.

Ich bedanke mich bei dem Busfahrer für das Warten und sein Angebot. Echt wahnsinnig nett die Griechen.

Jetzt haben wir sogar noch Zeit uns Essen und Trinken zu holen.

Bald sitzen wir auf dem nach Preveza im Bus und trinken unser Ankunfts-Bier. Jetzt haben wir 5 Stunden Zeit uns auszuruhen.

Um 1.15Uhr sich wir an unserer Unterkunft, fallen tot ins Bett!

Am nächsten Morgen nehmen wir ein Taxi zur Autovermietung, bekommen es pünktlich am Flughafen und können nun zum Boot fahren.

Entlich sind wir da!!!

Es ist alles in Ordnung. Es sieht genauso aus wie im Oktober verlassen.