Wir rödeln immer noch

Heute ist Freitag der 30.9.

Am Montag soll es ins Wasser gehen. Darum gehen wir heute mal ins Hafen Büro und begleichen unsere Rechnung. Der Lift-in Termin wird noch mal bestätigt.

Nach einem zweiten Kaffee machen wir dann das Boot endgültig segelfertig. Fender raus, Landleinen raus, Dinghi aufblasen, SUP aufblasen.

In dem Zuge finden wir auch einen Platz für den Tauchkompressor. Nämlich unter meinem Bett!

Peter strahlt wie ein Honigkuchenpferd. Wir müssen noch etwas umbauen, aber nicht viel. Lüftungsschlitze, eine Öffnung um bei Betrieb das Kondenswasser abzulassen und natürlich die seesichere Befestigung. Leider habe ich vergessen ein Foto davon zu machen.

Es ist schön zu sehen wie Peter sich freut. Ich glaube er hatte schon langsam Zweifel einen Platz zu finden. Hinten rechts ist auch wegen der Gewichtsverteilung optimal. Nur weiß ich jetzt nicht wohin mit der Bettwäsche 🙂

Frisch motiviert holt er auch die kleine Waschmaschine vom Bus hoch. Denn es muss ja auch alles raus aus dem Bus damit wir ihn morgen an die neue Marina stellen können.

Das ist sie

Das ist unser Koreanischer Schatz

und in diese Nische in der Dusche soll sie hin

An den Holzleisten war die Wand befestigt. Also nach hinten noch sehr viel Platz

Peter entfernt die Rückwand in unserer Dusche und wir finden noch ganz viel Spiel nach hinten. Wunderbar! So verschwindet dann die Maschine fast komplett in der Wand. Klasse! Dann keine Laundry’s (Wäschereien) mehr. 🙂

Umbaumaterial finden wir hier überall auf der Werft im Müll. Der Blick geht auf dem Weg zur Toilette immer in die Container.

Konserven, Reis und anderes. Alles zu und ewig haltbar geht natürlich mit an Bord. Was die Leute hier wegschmeißen ist Wahnsinn aber gut für uns. Sie können es eben nicht mit in den Flieger nehmen.

Angekommen und gleich losgelegt!

Als wir gestern angekommen waren haben wir auch gleich den Wassertank gefüllt. Das hätten wir vielleicht nicht sofort nach der anstrengenden Fahrt machen sollen. Sondern erst mal eine Nacht schlafen. Denn wir haben vergessen den Wasserablass Hahn zu zu machen. Der war offen da wir ja das Boot im März Winterfest gemacht haben und dort den letzten Rest Wasser aus den Leitungen gezogen haben.

Sorry. Aber so eine Schei….!

Über Nacht ist also das Wasser was wir getankt haben komplett in die Bilge gelaufen. Das ist der tiefste Ort im Schiff. Also haben wir erst mal einen dreiviertel Tag gebraucht um wieder alles raus zu pumpen und von Hand heraus zu schöpfen. Bis wieder alles trocken war hat es ganz schön gedauert. Wir haben über die nächsten Tage immer wieder den Heißlüfter drin laufen lassen um die Feuchtigkeit wieder raus zu bringen.

Das passiert uns hoffentlich nicht mehr. Mache für in den März wenn wir wieder hier sind einen riesen Zettel 🙂

In den folgenden Tagen arbeiten wir sehr viel. Wir sehen eigentlich nur unser Boot und die Sanitären Einrichtungen. Abends gehen wir auch mal essen, aber das ist auch hier im Hafen.

Ja was haben wir bisher gemacht?

Als erstes bin ich an die Borddurchlässe gegangen, damit diese fiesen großen Löcher im Boden des Schiffes wieder geschlossen werden. Es hat sehr gut geklappt. Nochmal sauber geschliffen, Aktivator drauf getan und dann hat Peter sie gut mit Sika von außen eingeklebt. Am nächsten Tag dann das gleiche von innen. Fertig! Wenn wir ins Wasser kommen sehen wir ob alles dicht ist.

Das nächste war es in den Mast zu gehen und die Lampen auf LED zu wechseln und alles zu kontrollieren.

Ein schwieriges Unterfangen. Die erste Winsch am Mast war fast fest. Abbruch! Zu gefährlich!!

Die zweite Winsch noch schlimmer. Die dritte ging dann. Ich habe aber trotzdem tausend Ängste erlebt bis ich den Peter wieder unten hatte. Winschen sind die Rollen über die die Taue der Segel laufen. Das kann man dann mit Kurbeln machen oder wie bei uns auch elektrisch.

Für uns heißt es, alle Winschen warten und reinigen!!!!!

Am heutigen Tag machen wir aber erst noch das Vorsegel dran um zu schauen ob das neue Segel passt.

Und es passt! Wunderbar.

Während Peter den Hauptkasten vom Victron Strom System einbaut schrubbe ich das Deck von anderthalb Jahren Dreck sauber. Eine wahnsinnige Arbeit. Darum gehen wir heute auch Essen.

Am nächsten Tag gehen wir an die Winsch Wartung. Um an die erste ran zu kommen müssen wir die Decke unseres Schlafzimmers demontieren. Da die Schrauben durch die Decke gehen.

Wir machen von jedem Schritt der Demontage Bilder damit wir beim Zusammenbau keine Probleme bekommen. Wir schaffen so an diesem Tag zwei Stück. Allein die Reinigung von allen Teilen dauert je Winsch zwei Stunden. Uraltes verharztes und festes Fett hat alles unbrauchbar gemacht. Danach laufen sie wie neu. Da wurde viele Jahre nichts mehr gemacht.

Nach einem frühen Abendessen packt uns noch mal die Arbeitswut. Peter macht den Dinghi Motor flott und ich räume und verstaue und schmeiß immer noch einiges vom Voreigner weg. Und finden so auch einen guten Platz für meine Eismaschine. 🙂

Es wird immer mehr zu unserem Boot.

Um an die eine Winsch zu kommen müssen wir in unserem Zimmer die Decke abschrauben

Endlich geht es weiter! Wir fahren nach Griechenland!

Das warten hat nun ein Ende. Es ist Freitag der 21.9.22 . Wir packen den Rest in den Bus und machen uns auf den Weg nach München.

Denn wir nutzen die Gelegenheit und besuchen David und Nina und gehen gemeinsam essen. Wir treffen uns auf dem Oktoberfest. Ich habe es gewusst, dieses Fest ist nicht meins.

Ist mir einfach zu voll!!

Der Abend mit den beiden ist sehr schön und wir genießen es sehr, gehen aber auch bald schlafen.

Früh um sechs geht es wieder raus. David steht mit auf und macht uns einen leckeren Kaffee und kurz drauf sind wir unterwegs.

Es läuft sehr gut. Wir sind schnell in Salzburg. Dort ist es zwar sehr voll da es nun Berufsverkehr ist aber es ist gar kein Problem.

Mittags sind wir schon auf Höhe von Zagreb und gehen dort in einem kleinen Ort zu Mittag essen.

Der Wirt ist goldig. Erst wirkt er als wenn er uns fressen will und fünf Minuten später erzählt er seine Geschichte und lässt uns nicht gehen bevor der Beifahrer nicht einen Kräuter getrunken hat. Das ist eine sehr nette Begegnung.

40km vor Belgrad in Sremska Mitrovica suchen wir uns eine Unterkunft.

Auf der Suche nach einer Unterkunft

Wir brauchen bald 3 Std. um etwas zu finden. Alles ist voll. Das ist uns eine Lehre. Morgen Abend fangen wir früher an. Da ich immer wieder Google fragen musste ist auch mein Auslands Soll von max. 60 € voll. Ich bin total geschockt. So viel Geld. Aber wir sind halt in Serbien das nicht zur EU zählt. Das ist man einfach nicht mehr gewöhnt. Ich habe daraus gelernt ;-). Wird sobald nicht mehr passieren.

Das Zimmer ist super.. Hoher Standard . Aber es gab eben nichts mehr anderes.

Um halb neun morgens geht es weiter. Wir fahren quer durch Serbien. Es wirkt wie die Nahrungsquelle des Balkans. Ein Getreide, Gemüse oder Obstfeld neben dem anderen. Alles ist eben und wirkt wie die riesige Rheinebene.

Wir fahren noch durch das kleine Mazedonien und kurz hinter der Grenze in Griechenland suchen wir uns die nächste Unterkunft. Mazedonien ist wunderschön bergig. Ein Gegensatz zu tausend Kilometern Feldern in Serbien und Kroatien.

Der Ort in Griechenland ist klein und arm. Wir finden sehr schnell eine sehr einfache Unterkunft von einem zahnlosen Alten. Sie ist in Ordnung . Wir gehen nett essen und dann früh ins Bett.

Am morgen finden wir ein kleines Cafe‘, frühstücken und machen uns dann auf zur letzten Etappe.

Später ist es nochmal stressig. Unser Tank ist fast leer und alle Tankstellen die wir sehen gibt es nicht mehr.

Kurz vor Ende klappt es dann doch noch. Und wir können ganz entspannt nach Preveza fahren und erst mal einen Ankunfts- Cafe‘ trinken.

Aber wir nehmen uns nicht viel Zeit denn Alina ruft uns. Wir wollen sie endlich sehen.

Als wir in die Marina rein fahren ist es wie nach Hause kommen. Wir sehen sie sofort und freuen uns das alles in Ordnung ist.

Gleich kommen unsere Sachen hoch und werden verstaut. Auch die Matratzen werden schon gewechselt. Und wir freuen uns das sie perfekt passen. Nun noch lecker Essen gehen und dann ab ins Bett auf unsere neuen Matratzen. Gute Nacht. Das haben wir uns verdient! :*