Wir schwimmen noch!

Nun sind wir schon drei Wochen im Wasser und wir schwimmen noch. Scheinbar ist wirklich alles dicht. Alina scheint uns akzeptiert zu haben und mag uns nicht ärgern.

Es ist echt schön im Wasser zu sein. Keine Leiter mehr! Das ist erst mal das beste. Und das wir wieder ein benutzbares Klo haben.

Wir bleiben noch zwei Nächte in der Rougha Bay. Die erste zum ankommen und die zweite, weil Peter noch die Werkstatt der Werft nutzen möchte um die Reelings-Stützen für die Solarplatten zu bauen. Sonntags segeln wir aber nach Vonitsa um am nächsten Morgen ganz früh auf dem schönen Markt einzukaufen.

Am Abend besucht uns noch eine Baby Seeschlange die an die Badeleiter will, was wir aber nicht wollen 😉

Beim rausfahren aus der Bucht verabschiedet uns eine Schildkröte und unterwegs treffen wir auf Delfine.

Schöner kann es nicht anfangen!!

Über Vonitsa nach Preveza und raus aus den Ambrakischen Golf ins Mittelmeer. Auch draußen besuchen uns wieder Delfine. Echt toll.

Wir müssen durch die schwimmende Brücke von Lefkas die jede ganze Stunde für 10 Minuten den Booten Platz macht. In Lefkas Stadt machen wir an der Mole fest und schauen erst mal ob unsere bestellten Ersatzteile angekommen sind und ziehen somit durch die Stadt. An der Lagune trinken wir noch etwas und nutzen das Wlan um mit der Familie zu telefonieren.

Es fühlt sich noch an wie ein Charterurlaub und nicht wie unser zukünftiges Leben. Alles ist noch so unwirklich.

Als die Mole ausgestorben ist füllen wir noch unsere Wassertanks voll damit wir eine Weile genug haben und genießen den Abend an Bord.

Morgens drauf legen wir früh ab und motoren durch den Kanal von Lefkas. Unser Ziel ist auf Meghanisi die Bucht Atherinos.

Hier bleiben wir einige Tage. Es ist noch schön ruhig in der Bucht, aber eben auch noch ziemlich kalt in der Nacht. Schwimmen geht gar nicht, brrrr.

Kurz rein, einseifen, nochmal kurz rein und dann mit Süßwasser abspritzen. So sieht unser duschen aus. Und das ist momentan noch sehr heftig kalt.

Wir arbeiten noch viel aber Nachmittags gehen wir wandern oder in den Ort. Wir lernen nette Menschen kennen die wir dann auch nach ein paar Tagen wieder verabschieden müssen, denn wir müssen zurück nach Lefkas um Ersatzteile abzuholen. Und außerdem bekommen wir bald Besuch.

Kurz mal zum Wetter. Es ist immer noch sehr April lastig. In den drei Wochen haben wir schon drei Stürme erlebt. Ich hoffe das wird bald mal besser.

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Es regnet sehr viel und der Südwind bringt Saharastaub mit. Gestern hatte ich erst drei Stunden geschrubbt. Das passierte 3 Mal 😦 . Ich finde es reicht jetzt!

Aber davon berichte ich nächste Woche, das wäre jetzt zu viel.

Der große Tag

Wir wussten es ja ein paar Tage , nämlich am 5.5.23 soll es ins Wasser gehen . Wolfgang hat uns diesen Termin genannt. Und trotzdem war der Schreck groß als dann tatsächlich, urplötzlich 😉 der 5.5. war. Die letzten zwei Tage konnten wir nichts machen da es aus Eimern geregnet hat.

Morgens schnell noch das Coppercoad fertig anschleifen. Außerdem kontrollieren wir noch den Fäkalien tank mit dem Endoskop und Peter tauscht den Schlauch vom Klo in den Tank. Es war ja etwas Glysantin drin und diese Reaktion mit den Fäkalien dämpfen hat uns und unsere Nachbarn kurze Zeit erfreut. Gott sei Dank war es nur kurz.

In der Zwischenzeit habe ich das Stromkabel aus gestöpselt und hatte echt Mühe das Kabel aus den hohen Kräutern und Gräsern wieder heraus zu bekommen. Es war schon richtig eingewachsen.

Na ja wir waren ja nun auch 64 Tage hier in der Werft mit viel Regen und einem wunderbaren

Frühling mit Pflanzen die ich auch nicht kannte.

Das Kabel ist weg, der Wasserschlauch verräumt das Dinghi schon an den Steg gebracht, wir sind bereit.

Um 12 Uhr geht der Radlader an. Das ist unser Zeichen, wir kommen ins Wasser. Ich bin so was von aufgeregt. Mir ist sogar etwas schlecht.

Wird alles dicht sein? Wir haben schließlich alle Löcher selber gemacht.

Ich habe echt Angst.

Das super eingespielte Team mit Wolfgangs Vater auf dem Radlader und Asem und Wolfgang am Trailer, die eine Wahnsinns Ruhe und Sicherheit ausstrahlen, vermitteln mir auch das Gefühl:“ Wird schon gut gehen“.

Mit absoluter Souveränität und Gewissenhaftigkeit wird das Boot auf den Trailer gesetzt und langsam den Hang runter zum Wasser gefahren. Jetzt wird es ernst! Alina berührt nach 8 Monaten Trockendock endlich wieder das Wasser.

Ich sage zum Wolfgang das er uns etwas Zeit geben soll bis wir alles auf Dichtheit geprüft haben. Somit setzt er Alina etwas tiefer rein das alle Borddurchlässe im Wasser sind. Wir rudern mit dem Dinghi zu Alina gehen an Bord und kontrollieren alles. Es scheint alles dicht zu sein. Hipp Hipp Hurra.

Bei Ansage Motor an, starte ich den Motor und schaue ob Kühlwasser raus kommt, gebe Wolfgang mit Daumen hoch das Zeichen das alles klar ist.

Wiederum nach Ansage, Rückwärtsgang rein, fahre ich rückwärts vom Trailer in die Bucht suche bei 5 Metern eine schöne Stelle und Peter setzt dort den Anker.

Nun erst mal etwas runter kommen!

Immer wieder kontrollieren wir alles.

Auch die Wassermelder die ich platziert habe, bleiben ruhig.

So, nun sind wir im Wasser, aber irgendwie kommt der Kopf nicht so schnell hinterher. Es ist noch nicht richtig bei mir angekommen das wir jetzt schwimmen.

Peter probiert den Dinghi-Motor aus und macht die erste Probefahrt. Ist noch etwas alter Sprit drin darum braucht er als noch etwas beim starten. Aber das wird.

Ich fasse es nicht, wir sind im Wasser. Langsam kapieren es auch meine Synapsen und transportieren es zu meinem Hirn.

Aber die Seebeine müssen noch wachsen, denn ich stolpere bei kaum Welle durch die Gegend und habe bestimmt schon zehn blaue Flecken 🙂

Ich freue mich auf die erste Nacht im Wasser.

Elektrik

Den Geräteträger haben wir ja für die Energieversorgung bauen lassen. Auf diesem liegen jetzt 3x 180W Paneel und an der Reling kommen nochmal 2x 155W.

Wir haben 3x 280Ah AGM Verbraucherbatterien. Dies muss gefüllt werden weil wir einen Wassermacher an Bord haben, der Peter einen Tauchkompressor betreiben will, eine Waschmaschine Mini gerade eingebaut wird (auch Peters Baby) und ich mir eine Eismaschine gewünscht habe. Also sehr viel Luxus mit 220V.

Dies alles muss natürlich erst mal eingebaut werden und geht auch nicht von heute auf morgen.

Peter hat sich schon daheim eingelesen und weiß genau was er will.

Der Einbau ist fast schon eine Doktorarbeit und dabei lasse ich ihn auch lieber in Ruhe, damit er sich konzentrieren kann. Ich mache die Holz-oder Aluarbeiten die er bei mir in Auftrag gibt um die blauen Geräte daran zu montieren.

Wir klettern in den tiefen des Schiffes herum und verlegen Kabel die von den Paneelen an die Geräte geführt werden. Für eine Seite an der Reling fehlt uns leider noch das Kabel.

Das ist jetzt sehr kurz beschrieben, war aber eine heiden Arbeit über viele Tage hinweg.

In dem Zug haben wir auch viele unnötigen Kabel herausgezogen die teilweise ungesichert auf irgendwas geklemmt war. Besonders in der Navigationsecke wurde viel aufgeräumt und unnötiges entfernt. Es hat sehr viel Platz gegeben. Ich habe wieder die Holzarbeiten gemacht.

Außerdem hat der Peter am Anker das Kettenzählwerk montiert und mit seinen Ideen auch zum laufen gebracht obwohl alle auf „Der Boot“ gesagt haben das es nicht geht.

Ich habe in der Zeit den Ankerkasten gerichtet und gestrichen. Der neue Ankerwirbel ist nun auch montiert und das ankern wird jetzt sicher eine Wonne sein.

Bisher war es so das man ihn mehrmals festfahren musste und beim hoch holen hat er sich nicht in die richtige Position gedreht. Das war echt nervig und ich habe von daheim gleich einen neuen Wirbel mitgebracht. Man hat gesehen das in einem Sturm scheinbar ziemlich daran gezerrt wurde und Peter musste einiges schleifen um die Schadstellen wieder zu glätten.

Ich werde berichten wie er läuft wenn wir dann im Wasser sind.

In ein paar Tagen ist es soweit. Wir haben den Termin bekommen. Jetzt geben wir nochmal Gas und freuen uns dann aufs Wasser.

Friede, Freude, Eierkuchen?

Wir sind jetzt schon eine ganze Weile hier und arbeiten die ganze Zeit.

Es gibt nicht nur Hochgefühle weil etwas klappt sondern auch Enttäuschungen wenn es nicht so klappt.

Und so fühle ich mich manchmal schon etwas „bescheiden“.

Aber im Grunde ist alles gut. Der Geräteträger ist fertig, aber wie es halt so oft hier in Griechenland ist müssen wir Geduld haben. Denn es kommt ständig etwas dazwischen. Denn zur Zeit sind einige Eigner hier die schnell ins Wasser wollen und brauchen noch etwas von Wolfgang. Somit werden wir immer etwas nach hinten geschoben.

Es ist nicht immer einfach. Das Warten ist echt doof.

Aber wir sind hier eine nette kleine Gemeinschaft in der Marina. Sehr verschiedene Menschen echt spannend.

Nun kommt aber die Zeit des Abschied Nehmens.

Immer wieder geht ein Boot ins Wasser. Bisher war es so das es die Boote waren die in zwei Tagen gerichtet waren und dann ab ins Wasser gingen.

Aber nun kommt die Zeit wo auch die gehen die man über die lange Zeit ins Herz geschlossen hat.

Und da bisher meistens Sauwetter war und alle so vor sich hin gearbeitet haben habe ich für den nächsten schönen Tag einen Grillabend organisiert.

Mein Gemüt hat es auch gebraucht mal aus dem Arbeitstrott heraus zu kommen.

Ich habe allen Bescheid gegeben und die Kohle besorgt. Auch die Werft-Leute wie Asem, Wolfgang und Gerhard sind eingeladen für die wir auch eingekauft haben.

Der Rest der Bande bringt sein eigenes Zeug mit und manche machen einen Salat. So ist das üblich.

Es sind auch alle da und es beginnt ein richtig schöner Abend dem manch einem noch ein paar Tage in den Knochen liegt 🙂

An den folgenden Tagen verlassen uns manche Boote die wir am Steg verabschieden, winken oder sogar ein Shanty-Chor bilden.

Auch das muss ich erst lernen. Wir lernen nicht nur tolle Menschen kennen sondern müssen sie auch bald wieder verabschieden.

Also es ist nicht alles „Friede, Freude, Eierkuchen“, sondern kann auch sehr hart sein.

Nicht nur die Arbeit, auch die Emotionen.

Aber wir glauben das es das wert ist dieses Leben zu führen.

Lefkas

Eine wirklich schöne Insel. Wir haben bisher von der Stadt Lefkada bis nach Nidri die Insel etwas kennen gelernt. In der Stadt bekommt man alles was das Segler-Herz bedarf und schön ist sie auch.

Zwischen Lefkas und dem Festland befindet sich eine fahrende Klapp-Brücke die alle volle Stunde die Boote hindurchfahren lässt. Die Brücke ist eigentlich ein Schiff, denn Lefkas möchte nicht seinen Inselstatus mit mehr Zuschüssen verlieren. Wenn es eine Brücke wäre, wäre die Insel mit dem Festland verbunden und die Zuschüsse für eine Insel wären weg. Finde ich echt schlau.

Zwischen der Insel und dem Festland befindet sich ein langer Kanal (Drepanos-Kanal) der auf Festlandseite viele Feuchtgebiete hat. Echt schön.

Dann gibt es noch die Festung Agia Mavra ( Santa Maura) die wie vieles schon sehr sehr alt ist ( ca. 13. Jahrhundert ) und einige Nationen rüber gerutscht sind. Erbaut von Sizilianern, dann kamen die Osmanen und 2 Hundert Jahre später die Venezianer. Die Osmanen bauten auch eine Brücke zum Festland. Dies wurde aber durch ein verheerendes Erdbeben mit vielem der Festung zerstört. Sie ist 12 mal in 7 Jahrhunderten belagert worden und wurde sogar im Weltkrieg als Lazarett genutzt.

Man kann schön über das 25000m2 großen Gelände spazieren gehen. Viel zu erkennen ist nicht mehr aber überall stehen Tafeln auf denen alles sehr ausführlich beschrieben ist.

Nach der Kultur kommt natürlich Natur. Wir laufen auf die Landzunge zur Lagune über eine sehr sehr verrottete Brücke über das Feuchtgebiet.

Sehr wackelig und fragwürdig. Aber ich habe meinen Schweinehund überwunden und bin rüber balanciert.

Wir treffen einen ewig langen Strand (Kies) vor mit einer ehemaligen Strandbar die wohl für die Kitesurfer gedacht war die hier in der Lagune die besten Bedingungen haben.

Wir lassen unsere Seele baumeln und genießen die Ruhe bevor wir wieder zum Schiff fahren um weiter zu arbeiten.

Es ist immer das Gefühl da das wir noch so viel zu tun haben. Aber das hat hoffendlich bald ein Ende.

Geräteträger

Dieser muss einfach einen eigenen Eintrag bekommen.

Den Tipp hat uns der alte Eigner von der Alina gegeben das hier in der Rouga Bay der Wolfgang Hainzl -„Steele Designe“ – ist. Darum sind wir im Oktober hergekommen um alles zu besprechen und ihn über Winter anfertigen zu lassen.

Das hat leider nicht geklappt. Als wir am 2.3.23 hier angekommen sind, hat er noch nicht mal angefangen. Und ein anderes Schiff war noch vor uns dran.

Erst haben wir ein wenig die Schnute gezogen aber dann schnell gemerkt das es gut ist wenn man warten muss. Denn es kamen immer neue Ideen was Form und Stabilität und auch Integration der alten Reling angeht.

Ende März geht es los. Wir sind total aufgeregt. Der vorgefertigte Grundbogen wird angepasst und alles genau ausgemessen wo die Füße hinkommen. Eine Heidenarbeit.

Alles wird kurz angeheftet damit es am Ende auch passt.

Die vorhandene Reling wird weggenommen um sie zu integrieren.

Nun leben wir 4 Wochen ohne hintere Reling. Das heißt wir können nicht mehr über die Leiter von hinten hoch sondern müssen von der Seite hoch klettern. Es ist kein Problem. Doch so ohne Reling ( ich habe aber ein Seil gespannt) kitzelt es bei dieser Höhe schon manchmal in der Bauchgegend.

Wir haben noch genug zu tun (zum Teil schon berichtet) und haben überhaupt keine Eile.

Eines Tages heißt es: „ Am Dienstag passen wir den Geräteträger an“. :-0 Oh mein Gott!

Es geht los. Wir sind total aufgeregt.

Es hat alles super geklappt. Hier noch ein paar Detailaufnahmen.

Nun kommt das Solar drauf, unsere alte Davids ( damit wird das Dinghi hochgezogen) ist auch integriert und wird bestückt und ein paar andere Halterungen werden noch geändert.

Wir können nur über diese Arbeit schwärmen. Sehr gutes Material verbunden mit einer pefektionistischen Arbeit. Wir können Wolfgang und sein Team nur empfehlen.

Nur etwas Geduld mitbringen 🙂 .