Wir überfahren unsere Tack Linie vom Juli

8.-16.10.23

Nun ist der Moment gekommen an dem wir zu schon bekannten Inseln segeln. Der Kreis schließt sich.

Schirmmeduse auf Peristerie

Das wird mir auf der kleinen Insel Peristerie klar, denn hier waren wir schon mal. Doch hier können wir wieder mal nicht lange bleiben. Der Wind der kommen soll vertreibt uns auf die Insel Alonnisos.

Wir verkrümeln uns nach Steni Vala und lernen wieder mal nette Leute kennen. Die Taverne hat auch noch auf. Das ist momentan nicht selbstverständlich. Vieles ist mittlerweile geschlossen. Es kehrt Ruhe ein in die sonst so Touristische Ecke. Wir genießen das sehr.

Wir bleiben etwas hier und machen auch eine schöne Wanderung zur Höhe hoch und durch Olivenhainen. Wir sehen viele Alpenveilchen und Meereszwiebeln. Wunderschön!

Wanderung+Meereszwiebeln

Der nächste Stopp ist die Bucht Votsi. Dort legen wir uns mit Landleinen an die Steilküste und sind für das was kommt sehr sicher.

Ich fühle mich in den Anlegemanövern immer sicherer und verliere auch immer mehr die Angst etwas falsch zu machen. Die Manöver sind schon richtig eingespielt und es klappt fast immer ohne Worte.

Peter schrieb ins Logbuch: „Tja, Tina wird immer besser und bald braucht sie mich gar nicht mehr, außer zum spülen!“

🙂 So ist das natürlich nicht, aber ich bin schon stolz drauf.

Wir nutzen nach dem festmachen und ankern, sofort den Tag und fahren mit dem Dinghi einige kleine Höhlen ab da es am nächsten Tag zu hohe Wellen haben wird.

Eine tolle Exkursion. Aber leider sehen wir keine seltenen Mönchsrobben. 😦

Am ersten heftigen Windtag bleiben wir gerne beim Boot um zu sehen das alles gut fest ist. Wir machen die normale Bordarbeit und ich mache noch das Baiertaler Büro. Bei einem Spaziergang haben wir Glück und können für den nächsten Tag noch einen Roller bekommen. Denn nach der Saison ist das nicht so einfach.

Also fahren wir am nächsten Tag über die Insel und schauen uns die Chora an, wandern zum Sunset Aussichtspunkt und fahren auf die einsame Nordseite die aber auch ziemlich viel von den Unwettern Anfang September abbekommen hat. Dort fahren wir einen heftigen Offroad Weg die Berge hinunter und haben prompt auch abends noch einen Plattfuß. Also lasse ich den Peter an unserem Sonnenuntergangsplatz zurück und fahre vorsichtig runter in die Stadt zur Tankstelle. Fülle Luft auf ,( beim wegfahren sehe ich das dort dann das Licht ausging-Glück gehabt!) und fahre wieder hoch zur Chora und hole den Peter.

Wir beschließen noch mal mit dem Boot in den einsamen Norden von Alonnisos zu fahren und den Fjord dort zu genießen bevor es wieder zurück in die andere Bucht geht. Denn es kommt schon wieder Starkwind.

Wir bleiben noch ein paar Tage, lernen andere Segler kennen und genießen den Eisvogel der in der Steilwand lebt und auch dort jagt und lauschen gerne der Zwergeule die nach Sonnenuntergang nonstop ruft.

Aber dann wird es Zeit weiter zu segeln.

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Skyros

29.9.-6.10.23

Wir haben einen wunderbaren Segeltag nach Skyros rüber. In den 10 Stunden können wir fast die ganze Zeit den Parasailor nutzen und machen gute Fahrt.

Unterwegs produzieren wir mit dem Wassermacher frisches Wasser und lassen auch gleich zwei Waschmaschinen laufen. Wir nutzen die langen Fahrten immer zum Wasser machen, da unterwegs das sauberste Wasser ist und unsere Filter nicht so schnell verschmutzt sind. Die Wäsche ist unterwegs auch sehr schnell trocken. Auch die normale Haus/Schiffsarbeit wie, durchsaugen oder Bäder putzen, machen wir sehr gerne unterwegs. Somit haben wir am neuen Ort alle Zeit der Welt und können auf Entdecker Tour gehen 😉

Skyros: Zitat: Schlicht, authentisch und gastfreundlich.

Seid der Bronzezeit als Handelsrouten Stützpunkt sehr wichtig da sie ziemlich in der Mitte der Ägäis liegt. Leider auch deswegen immer schon als Militärbasis wichtig.

Wir laufen einen geschlossenen Hafen in der Mitte der Insel an, der nicht genutzt wird. Außer von ein paar Fischerbooten. Riesen groß, aber verlassen weil draußen Felsen in der Nähe der Einfahrt liegen, die als gefährlich gelten. Wir hatten gar keine Probleme damit aber es ist auch wirklich nur bei ruhigem Wetter zu empfehlen. „Speedy Gonzales“, ist natürlich schon da. 🙂

Am nächsten Tag laufen und trampen wir zur Chora. Das ist die Hauptstadt die selber keinen Hafen hat und auf dem Berg mit einer tollen Festung, liegt. Wir lassen uns durch die Stadt immer weiter nach oben treiben bis wir auf der Festung ankommen und die beiden anderen Segler treffen.

Gemeinsam ziehen wir weiter und teilen uns dann ein Taxi zurück zum Boot.

In der Nacht kommt Wind auf und wir merken warum dieser Hafen als gefährlich gilt. Es bilden sich immer höhere Wellen. Um 4 Uhr kann ich nicht mehr schlafen weil die Wellen laut an den Rumpf schlagen. Wir entschließen uns direkt bei Sonnenaufgang den Hafen zu verlassen um sicher aus der gefährlichen Einfahrt raus zu kommen. Das klappt auch problemlos und wir sehen das auch kurz darauf die Ramba den Hafen verlässt.

Hier trennen sich leider wieder unsere Wege. Die beiden segeln ans Festland und wir segeln in den einsamen und wilden Süden von Skyros der komplett zum Naturschutzgebiet NATURA 2000 gehört und trocken-karg und manchmal grün bewaldet ist.

Wir liegen in völliger Einsamkeit in einer tollen Bucht und genießen es den Eleonore Falken bei der Jagt zu beobachten. Außerdem sieht man Schafe und Ziegen sonst nichts. 🙂 Die endemischen Zwergpferde sehen wir leider nicht.

Wir versuchen eine Wanderung zu unternehmen, hören aber plötzlich immer wieder Schüsse von Jägern und entscheiden uns lieber wieder zurück zum Boot zu gehen. Man muss die Ziegen und Schafe eindämmen da sie alles wegfressen.

Am nächsten Tag haben wir wieder einen Starkwind Tag von bis zu 40kn Wind. Wir sind aber gut fest, kein Problem. Der Wind ist schon recht kalt also verkrümeln wir uns unter Deck und machen groß reine.

Die nächste Station ist der einzige Hafen von Skyros auf der Nordseite. Sehr nobel hier, das hatten wir in Griechenland noch nie.

Wir leihen uns einen Roller um den Norden der Insel zu erkunden und genießen diese Insel sehr.

Jeden Abend kommt eine Fähre in den Hafen die mit dem Lied “Also sprach Zarathrusta“, begrüßt wird, echt Klasse.

Nach weiteren zwei Tagen haben wir ein gutes Wetterfenster und wir segeln nach einer Woche Skyros weiter nach Peristerie.

Plötzlich ist der Herbst da

20.-29.9.23

Die Nächte werden kühler und morgens ist das Boot oft nass. Ein bekanntes Zeichen das der Herbst schon voll da ist. Über Tag ist es noch wunderbar warm aber das Wasser hier im Nordosten Griechenlands ist schon sehr kalt. Ich gehe nicht mehr gerne baden und zum duschen muss ich mich Abends ganz schön überwinden. Ja ich weiß, ich bin ein Warm Duscher 🙂

Als der Wind nachgelassen hat machen wir uns auf den Weg Richtung Süden. Nach Limnos.

Der Wind ist weniger aber die hohen Melthimi Wellen sind noch da. Es ist etwas unangenehm aber ich freue mich das wir uns wieder Richtung Süden bewegen.

Nach 10 Std. kommen wir in Limnos an und treffen wieder auf die SY Uenuku. Die Freude ist groß und Regine verwöhnt uns zur Ankunft mit Leckereien. Es ist ein schöner Hafen über dem die größte Festung Griechenlands thront. Wir verwöhnen uns Abends mit Pizza und Lasagne beim Blick auf den Berg Arthos und fallen dann aber früh tot ins Bett.

Die nächsten Tage verbringen wir mit der SY Uenuku (maorisch für Regenbogen) in einsamen Buchten und genießen die Zeit mit gemeinsamen Abenden an Bord bis uns dann leider wieder der Weg trennt. Wir gehen zurück in den Hafen da wieder 😦 Melthimi kommt und die Uenuku segelt dem Melthimi nach Lesbos davon.

Wir hängen dann einige Tage im Hafen fest. Was aber gar nicht schlimm ist denn die Stadt mit der Festung ist echt schön. Wir versorgen uns wieder mit allem, leihen ein Auto ( ein Nachbar schaut auf unsere Alina) um die Insel zu erkunden und umwandern die Bucht zur Agia Maria.

Dann geht es aber endlich weiter. Der Wind lässt nach und wir verlassen mit drei anderen Booten den Hafen um auf die nächste Insel im Süden zu segeln. Wir haben Gott sei Dank beim Anker hoch holen keine Probleme. Andere fangen sich leider eine alte Ankerkette oder Leine ein und haben ganz schön zu kämpfen um sie wieder los zu bekommen.

Auch ein Spanisches Boot, die SY Ramba VI verlässt mit uns den Hafen. Ist aber um einiges schneller als wir, da es nur die Hälfte wiegt und schmaler ist. Für uns ist das kein Problem, wir sind gerne etwas gemütlicher unterwegs. Dafür nimmt die Ramba auf Efstratios im kleinen Hafen uns die Leinen ab. Das ist sehr nett. Wir verabreden uns um acht in der einzigen Taverne und laufen bis dahin über der Stadt in der Bucht umher und gehen ins Museum der Demokratie.

Es stellt sich raus das Efstratios eine Gefängnisinsel war für ins Exil geschickter Griechen. Es gab einige dieser Inseln auf denen die Verurteilten einfach abgeladen wurden und sie sich dann selber versorgen sollten. Das hört sich einfacher an als es war. Viele Menschen starben nur weil sie der damaligen Regierung störten. Es gab auch 5000 Frauen mit vielen Kindern.

Die letzten wurden tatsächlich erst 1974 befreit.

Abends treffen wir dann Carmen und Raphael in der Taverne und lernen die Madriter näher kennen. Sehr nette Leute. Wir haben einen schönen Abend. Die beiden gehen auch am nächsten Morgen weiter nach Skyros.

Wir starten bei Sonnenaufgang und können fast die ganze Zeit wieder mal den Para nutzen. Immer wieder schön anzusehen. Die Ramba startet etwas später. Natürlich überholen sie uns unterwegs und bekommen den Spitznamen“Speedy Gonzales“. 🙂