Matratze selber zuschneiden

Nach ganz kurzer Recherche habe ich beschlossen unsere neuen Matratzen für das Boot selber passend zu schneiden. Maßanfertigung ist mir dann doch zu teuer und sooo schwer kann es nach meinen naiven Überlegungen ja eigentlich nicht sein. Am Boot habe ich Maße genommen und weiß also genau wie es werden soll.

Nun muss ich erst mal Matratzen kaufen. Das hasse ich!! Matratzen und Fliesen sind die schlimmsten Dinge beim kaufen. Es gibt gefühlte Trilliarden Möglichkeiten. 😮 Schrecklich!

Es soll eine Federkern Matratze sein da diese sich am besten Durchlüften was bei Hitze ja nicht schlecht ist.

Die Matratzen sind schnell gefunden, oh Wunder. Bei meiner fange ich gleich an aber Peter soll erst mal drauf schlafen denn er ist bei der Härte ein wenig Diva 🙂

Als er grünes Licht gibt fange ich auch an seiner an.

Von so zu so soll es werden.

Erst mal den Bezug wegnehmen und darunter den, na ich nenne es mal Strumpf. Nun liegt nur der äußere Schaumstoff vor mir. Ich male die Maße der Länge und der Seitenteile darauf, nehme mein schärfstes und längste Messer aus der Küche und kürze alles um 4cm und nehme die Ecken der Seite weg.

Die Matratze hat einen dicken Schaumstoffrahmen. Den nehme ich weg und ebenfalls die Federn bis zum Maß und dann noch die Breite des Rahmens. Denn der soll ja wieder hin.

Das ist mit den Federn schon ein wenig Gefriemel aber es geht leichter wie gedacht. Wenn alles passend ist klebe ich es an manchen Stellen mit Heißkleber. Das geht recht gut, ich habe es vorher am Abfall ausprobiert. Dann ziehe ich die Matratze wieder mit dem Strumpf und dem Schoner an.

Ja ja, das war es noch lange nicht! Das war nur der leichte Teil!

Nun muss der Schoner passend gemacht werden. Dieser hat aber einen Reißverschluss außen herum den ich so gut es geht erhalten will. Das kostet ganz schön Überlegungskünste. Zumindest für mich. Für Profis bestimmt nicht.

Ich entferne an der geschnittenen Seite mit 1cm Reserve den Reißverschluss vom Deckel, markiere den Boden und schneide dort weg was nun zu viel ist. Nähe alles so zusammen das ich auf dieser Seite den Reißverschluss schließen kann, fixiere dies mit Heißkleber damit es sich nicht mehr öffnet, setze den Reißverschluss neu an und kann den Rest des Schoners schließen. An den Ecken improvisiere ich etwas aber da kommt ja eh ein Laken rüber.

Ich bin sehr zufrieden mit der Arbeit. Und es war bis auf ein paar Dinge auch kein Hexenwerk. Ich würde sagen mit etwas Handwerklichem Geschick gut machbar.

So sehen sie fertig aus 🙂

Ich bin sehr zufrieden. Jetzt müssen sie nur noch passen.

Liste…

Wir arbeiten immer noch an unserer Liste.

Die richtigen Borddurchlässe sind ja Gott sei Dank schon da.

Als nächstes kommt der Coppercoat. Na was ist das denn, wäre eine gute Frage!

Hier die Antwort. Im Wasser leben viele Organismen wie Algen, Schnecken , Muscheln und viele andere Kleinlebewesen die sich gerne ans Unterwasserschiff festhaken um ein schönes neues Zuhause zu finden oder eben von A nach B zu kommen. Das Trampen der Meeresorganismen 🙂

Um eben dieses zu verhindern oder zumindest zu verlangsamen streicht man das Unterwasserschiff mit einem Antifouling der etwas in sich trägt was die Algen und diese Tierchen nicht mögen.

Aus Umweltschutz Gründen fallen die effektiven Mittel alle weg. Was auch gut so ist!!!!

Die Mittel die noch erlaubt sind, sind aber nicht sehr lange wirksam und müssen eigentlich jedes Jahr erneuert werden. Das heißt Schiff an Land und loslegen.

Das ist nicht billig und wahnsinnig viel Arbeit.

Wie wir wissen wird im Bio Anbau Kupfer als Fungizid also Pilzmittel verwendet. So ist es auch im Maritimen Bereich. Dieses Mittel nennt sich eben Coppercoat. Das ist ein 99%ig reines Kupfer das mit Epoxyd angerührt, und auf das Unterwasserschiff gestrichen wird.

Nach dem Trocknen wird noch mal alles angeschliffen damit das Kupfer offen liegt. Dieses Kupfer hält dann Algen und Kleintiere im besten Fall ab sich fest zu setzen. Das soll dann mehrere Jahre halten. Somit muss man nicht jedes Jahr an Land. So die Theorie. Wie die Praxis aussieht werden wir sehen.

Das wollen wir machen bevor es endgültig ins Wasser geht und von hier ist es einfacher dies zu besorgen. Ich habe dies auch gleich angeleiert denn man kann ja nie wissen wie es mit der Lieferung aussieht und die Preise steigen auch immer höher.

Das Coppercoat ist auch angekommen.

Epxy+Härter+Kupfer

Wieder etwas zum abhaken. Klasse

Liste abarbeiten!

Nun beginnt das besorgen. Auf unserer Liste sind einige wichtige Dinge die wir so schnell wie möglich abarbeiten müssen da wir nie wissen wie lange die Lieferzeit ist.

Das sind als aller erstes die Borddurchlässe.

Das mit dem Gewinde ist der Borddurchlass

Ohne sie können wir nicht ins Wasser denn es klaffen zwei sehr große Löcher im Boden.

Das nächste ist Coppercoat. Mit dem wollen wir das Unterwasserschiff streichen damit wir sehr lange Ruhe haben.

Das Vorsegel und das Solar mit allen Bestandteilen. Das wirkt nicht sehr viel aber es können riesen Hürden auftauchen.

So bei den Borddurchlässen. Niemand weiß was es für eine Firma ist und wo ich es besorgen kann.

Ich maile mit jemanden in Holland der jemanden kennt…..

Und ich schreibe nochmal an Schöchl mit einer anderen Mailadresse. Und siehe da ich bekomme sofort Antwort. Sie verweisen mich an einen Österreichischen Yachtelektroniker der mit ihrem Hause zusammen arbeitet. Bilder werden hin geschickt, Angaben zum Boot und viele Fragen beantwortet. Bald kommt dann die Mail: „Es können nur die und die Durchlässe sein“.

Wow, ein Lichtblick? Kann es sein das ich es geschafft habe? Ich entscheide diese zu bezahlen damit sie losgeschickt werden. Hoffentlich sind sie es. Das Bangen beginnt.

In der Zwischenzeit habe ich Kontakt mit den Segelmachern aufgenommen und den Vordruck der Abmessungen hin gemailt. Nachdem alle Fragen beantwortet sind haben wir das Segel in Auftrag gegeben. Das kann ich jetzt schon mal abhaken.

Das Coppercoat frage ich bei der Firma an. Nach einem netten Telefonat ist auch das abgehakt.

Aber was ist mit den Borddurchlässen? Ich bin so aufgeregt als der Peter Mittags mit einem Päckchen hoch zum Essen kommt.

Ich mache es gleich auf, hole die alten und schaue genau. Wir können es fast nicht glauben, es sind die Richtigen. Uns fällt ein riesiger Stein von der Seele. Gott sei Dank. Das wäre sonst noch schwierig geworden.

Nun nur noch die Solargeschichte mit seinen Komponenten.

Ach was ich noch vergessen habe. Wir haben für den Herbst auch eine Zusage vom Stahlbauer in Vonitsa der unseren Geräteträger für das Solar bauen soll.

Irgendwie läuft alles.

Ich kann es gar nicht fassen!

Heimfahrt

Unsere Fähre wurde ja gestrichen. Somit mussten wir umbuchen und eine morgens um 0.30Uhr nehmen. Eine etwas unmenschliche Uhrzeit aber man kann ja dann schlafen.

Da wir um drei Nachmittags mit allem fertig sind packen wir alles ein und fahren gemütlich nach Ighumenitsa auf Höhe von Korfu wo der Fährhafen ist.

Wir genießen die Fahrt durch eine tolle Natur. Sehr bergig mit schönen Tälern in denen immer wieder Gehöfte mit prall gefüllten leuchtend orangen ( denn kurz vor der Ernte) Orangenbäumen sind. Auch die Zitronenbäume sind berstend voll. Überall sind orange und gelb leuchtende Punkte in der Gegend. Neben dran leuchten die Frühblüher wie Ginster und andere. Echt schön, man merkt den kommenden Frühling.

Unterwegs fahren wir einfach mal die steile Küste runter in eine wunderschöne Bucht und trinken Kaffee. Der Besitzer unterhält sich nett mit uns. Ich merke an ihm wie die Gastronomie sich auf die baldige und hoffentlich gute Saison freut. Alles steht in den Startlöchern. Die ersten Flieger kommen aus England und dann folgt am 9.4. Deutschland.

Ighumenitsa ist ein schönes Städtchen und wir genießen dort die Zeit mit bummeln und lecker essen gehen. Bis wir dann zum einchecken der Fähre zum Terminal fahren.

Wir müssen noch eine halbe Stunde warten bis es los geht und bekommen dann gesagt das uns das

Europäische digitale Passagier-Lokalisierung-Formulare (dPLF)

fehlt.

OH nein nicht schon wieder!! Deutschland verlangt es doch gar nicht mehr 😮

Aber der nette Mann erklärt uns das es Italien noch haben will.

Ok. Also gut. Raus aus der Schlange und das Handy geschnappt. Gut das ich seid kurzem mobiles Internet habe. Was machen die, die kein Handy haben?!

Wir fliegen des öfteren raus und brauchen eine Stunde bis wir dann eingecheckt sind. Ich war ziemlich genervt.

In Ighumenitsa darf nur der Fahrer aufs Gelände fahren und es wird auch richtig im Fahrzeug nach illegalen Personen geschaut. Ich werde wie am Flughafen beim rein laufen durchleuchtet. Alles ist total abgeriegelt. Ganz anders wie in Ancona/Italien. Man ist auf dem kompletten Gelände eingezäunt und kann auch nicht mehr raus.

Wir genießen die Zeit bis die Fähre kommt und suchen uns nach dem befahren der Fähre einen schönen Schlafplatz. Schauen uns noch eine Weile das beladen an, trinken unser letztes Bier und hauen uns in die Schlafsäcke. Die Fahrt ist unspektakulär. Es sind nur Trucker an Bord . Alles ist schön ruhig.

In Ancona angekommen gehen wir gleich auf die Autobahn Richtung Heimat. In Südtirol können wir dann erst mal nicht mehr und schlafen hinten im Bus unterhalb eines Weinberges erst mal ein paar Stunden. Nach einem leckeren Kaffee im Ort geht es dann durch bis nach Hause.

Auch wenn jetzt noch 2 Stunden Stau waren kann man sagen das alles super geklappt hat.

Jetzt erst mal ausruhen.