Das Leben auf der Trockenmarina

Die Werft liegt in der Nähe von Vonitsa und doch sehr weit weg. Man fährt am Ambrakischen Golf entlang in das sehr einsame Bergdörfchen Paliampela. Dies bedeutet “Alter Weinberg.“ Kurz danach geht es nach einer Tankstelle einen kleinen Weg links ab, der Richtung Golf führt. Berg auf und wieder hinunter , immer einsamer werdend führt die Straße mit sehr vielen Löchern langsam hinunter zum Wasser. Rechts und links blühen eine Vielfalt von Pflanzen. Schaf Wiesen, Zäune auf denen Wildschweinhäute hängen, Nussplantagen, Pinienwäldchen, Olivenhaine und kleine Weinberge ziehen sich entlang des langen einsamen Weges. Weit weg von jeglicher Zivilisation kommt man langsam ( weil schnell geht es eh nicht wegen der Löcher 😉 ) zur wunderschönen Rouga Bay.

Rechts eine Lagune mit Flamingos, Pelikanen und Eisvogel, geradeaus ein einfaches Fischlokal an einem schönen Kiesstrand und links ab geht es zur unserer Werft.

Ein ganz schmaler Schotterweg bei dem ich beim ersten mal mit unserem Bus, dachte:“ Oh Gott wir rutschen da gleich mit dem Auto rein ins Meer!“

Der Platz liegt direkt zwischen einer Schafs wiese und einem schnuckeligen Obstgarten mit Häuschen. Das ist aber wohl nur im Sommer bewohnt.

Auf unserem Platz stehen wohl so um die 40 – 50 Boote. Manche schon etwas vergessen und andere die liebevoll abgedeckt auf die kommende Saison warten.

Als wir hier ankamen haben wir auch sofort Anschluss gefunden, das wohl auch daran liegt weil wir auf dem Weg zum Klo liegen 🙂 . Es gibt den einen der schon seid fünf Jahren mit fünf :-0 Hunden auf einem kleinen Boot an einer Boje hängt und selber meint das er vor lauter Bewugs am Rumpf eh nicht mehr weg kann. Und den anderen, der schon seid elf Jahren mit seinem Boot hier auf der Werft steht.

Es gibt aber auch ein Pärchen das seid kurzem angekommen ist um ihr Boot für die neue Saison fertig zu machen.. Und dann wir.

Mit allen kommen wir sehr gut aus und man hilft sich wie man nur kann. Nicht alle ohne Eigennutz-Gedanken 😉 .

Die Nächte sind noch sehr eisig und in den Bergen sieht man viel Schnee. Morgens springen wir erst mal zur Heizung, machen sie an und dann noch mal schnell ins warme Bett bis es draußen erträglich wird. Am Anfang hat es sehr viel geregnet aber das wird nun besser. Und tagsüber wird es auch langsam warm. Aber nur kurz denn gegen fünf wird es zunehmend kälter.

Der erste der aufsteht macht Kaffee. Ganz normal mit einem Wasserkocher und aufgießen. Denn hier haben wir ja noch Landstrom.

Nach einem kurzen Frühstück geht es auch schon mit der Arbeit los. Aber immer erst mal die Leiter runter. Denn unser Wohnraum schwebt in der Luft und wir müssen immer erst einen Stockwerk die Leiter runter klettern. Auch wenn wir zur Toilette müssen. Das nervt manchmal. Besonders wenn es regnet.

Mit dem kochen wechseln wir uns ab. Manchmal gehen wir auch zu Yanis ins Fischrestaurant und lassen dort den Tag ausklingen.

Ein sehr einfaches Lokal aber sauber und ausgesprochen lecker. Die Leute hier haben in der Regel drei Jobs um über die Runden zu kommen. Yanis hat das Restaurant, ist Bauer und auch Fischer und trotzdem lebt er in einem runtergekommenen Wohnwagen neben dem Restaurant. Alle sind sehr gastfreundlich. Auch wenn man nur etwas trinken will, steht nach kurzer Zeit ein Schmankerl vor einem.

So um fünf oder sechs machen wir Feierabend und gehen erst mal duschen. Die sind in einen Container gebaut, einfach aber ok.

Kochen können wir noch mit Strom. Nur das Brot backe ich mit Gas dann wird es knuspriger. Unser Bad können wir zum Zähneputzen nutzen, für den Rest müssen wir zum Container. Denn die Öffnungen des Bads gehen unten raus. Das wäre ja nicht sehr schön.

Sonntags ist Ruhetag und wir nehmen uns in der Gegend verschiedene Sehenswürdigkeiten vor. Und nutzen auch gerne das Internet in einem Café.

Die Landschaft ist hier echt toll. Es ist total grün auf der Ionischen Seite da hier der Regen hängen bleibt.

Momentan explodiert die Natur. Überall blüht es. Es ist einfach traumhaft. Ein toller Frühling.

Peter nutzt jede Gelegenheit um Zitronen und Orangen zu stibitzen. 🙂

Rumpf die zweite Woche

Nach einer Woche ist der Rumpf abgekratzt, alle Borddurchlässe ausgebaut ( was wirklich sehr viel Arbeit war, denn man musste innen alle plan machen damit die neuen am Ende gut aufliegen und abdichten)

Viel Zeit brauchen wir auch beim organisieren der Neuteile. Denn wir müssen auch immer ganz rüber fahren nach Lefkas. Das ist ein weiter Weg. Aber wir haben gute Geschäfte ausgemacht. Was nicht da ist wird besorgt. Echt Klasse!

Peter hat auch die Schraube mit Hilfe eines Nachbarn ausgebaut um später besser streichen zu können und um sie ganz blank zu schleifen.

Nun sind wir schon dabei das Unterwasserschiff zu schleifen. Es geht stetig voran. Auch wenn meine Mama fragt ob wir jemals zum Urlaub kommen? 🙂

Mir ist es gestern leider ins Kreutz gefahren. Ich muss jetzt etwas langsam machen. In dieser Zeit mache ich halt am Polster weiter. Auch dort geht es voran. Nur noch zwei fehlen dann ist die Sitzbank fertig.

Der Primer ist auch schon da den wir unter das Coppercoad streichen wollen. Und Nachbarn freuen sich schon wenn sie uns helfen dürfen.

Also es läuft!

Letzten Sonntag haben wir uns die Nikopolis in Preveza angeschaut. Die Siegesstadt von König Augustus. Eine riesen Fläche. Dort haben mal 320000 tausend Menschen gewohnt. Echt beeindruckend.

Hier gehen wir Abends gerne um die Bucht spazieren und genießen die tollen Sonnenuntergänge.

Weiter können wir leider nicht laufen. Denn hier gibt es sehr viele freilaufenden Hunde die klipp und klar ihr Revier verteidigen. Denen will man nicht begegnen.

Wir sind die Tage mal über die Landzunge mit dem Auto bis zur Fischfabrik gefahren. Dort haben uns, sprich das Auto, fünf Hunde angefallen und überall ins Auto gebissen. Wir haben gemacht das wir wieder weg kommen. Das war ein Schock.

Dann bleiben wir lieber in der Rouga Bucht.

Hier ist es ja auch sehr schön. Flamingos, Pelikane , Eisvogel und vieles mehr.

Was will man mehr.

Nun machen wir stetig weiter und warten auf unser Wetterfenster. Wir brauchen 5 trockene Tage mit max. 60% Luftfeuchte.

Über nächste Woche könnte es soweit sein. Mal sehen. Bis dann haben wir noch genug zu tun.

Angekommen in der Rouga Bay

Kaum sind wir da legen wir auch schon los. Erst mal das Boot wieder wohnlich machen. Denn wenn man lange weg ist werden alle Schränke geöffnet, die Matratzen hochgelegt…..

Kurz gesagt , es sieht chaotisch aus.

Das ist schnell erledigt und wir gehen erst mal in den Ort einen Kaffee trinken und einkaufen.

Heute gönnen wir uns auch ein leckeres Restaurant. Wir sind noch immer von der Anreise gestern kaputt. Ok. Es waren ja auch knapp 19 Stunden.

Am nächsten Tag (Donnerstag) legen wir los. Ich beginne das Unterwasserschiff abzukratzen. Eine Schw…-Arbeit!

Ich am Vormittag und Peter den Nachmittag. So teilen wir es auf.

Nachmittags kümmere ich mich um das Internet. Ich kämpfe 2 Stunden aber dann klappt es. 🙂

Sonntags haben wir uns fest vorgenommen das wir nichts tun. Also schlafen wir lange aus, lesen und machen einen kleinen Ausflug ins Café um das Internet zu nutzen. Denn wir müssen noch einiges recherchieren. Denn beim abkratzen haben wir beschlossen doch noch einen Primer unter das Coppercoad zu machen. Spazieren gehen wir aber auch noch. 🙂

Die Woche ist eigentlich immer gleich. Der eine kratzt morgens, der andere Nachmittags. Wenn ich nicht kratze beziehe ich die Polster neu. Eine heiden Arbeit. Aber drei sind schon fertig.

Peter kümmert sich während seiner kratz freien Zeit um die Borddurchlässe die wir neu machen wollen.

Immer wieder schauen andere Schiffsbesitzer vorbei, trösten uns, motivieren uns oder holen Tipps für einiges. Die Gemeinschaft ist sehr nett. Wenn wir einkaufen fahren nehmen wir immer jemanden mit der kein Auto hat und dieser zeigt uns die richtigen Geschäfte wo wir alles finden.

Ein geben und nehmen. Echt praktisch.

So haben wir auch einen Laden gefunden der uns den richtigen Primer besorgen kann, und da unsere Rettungsinsel zu alt, nämlich 22 Jahre ist, auch den Laden bei dem wir eine neue bestellen können.

Für die technischen Einkäufe fahren wir bis Lefkas. Denn dort bekommt man einfach alles. Auch wenn es fast 30 km sind.

Heute ist Freitag. Es ist also schon eine Woche vorbei. Wir sind fast fertig mit dem kratzen. Morgen noch und dann müsste es gut sein.

Mir tut alles weh, und Blasen habe ich mir auch geschafft. Heute morgen musste ich pausieren. Ich konnte mich einfach nicht aufraffen. Aber Nachmittags war ich wieder da.

Peter ist besonders fleißig! Heute hat er auch wieder eine Doppelschicht gemacht.

Jetzt ist halb acht Abends und es zieht uns schon Richtung Bett. Noch etwas kämpfen aber um neun ist es auf der Alina sehr ruhig.

Noch ein kurzes Wort zum Wetter: Regen, Regen Wind und Kälte hatten wir bisher. Ab und zu kam die Sonne raus aber sehr selten. Es wird langsam wärmer aber die Heizung brauchen wir morgens noch. Gut das wir unter dem Boot gearbeitet haben sonst wäre es mit dem vielen Regen nicht gegangen.

Nun wünsche ich das der Frühling auch nach Deutschland kommt.

Wir verlassen Deutschland 1.3.23

Die Koffer sind gepackt, also ich meine zum dritten Mal! Immer wieder fällt uns ein das wir das eine oder das andere Gerät wieder rausholen müssen. Ich sage nur Akkus!

Die Wohnung ist gerichtet. Es kann los gehen.

Die Koffer sind Rand voll, mehr geht nicht! 2x etwas mehr 🙂 als 23kg, 2x Handgepäck 8kg oder etwas mehr und ein rappel volles persönliches Täschchen.

Der liebe Sohnemann fährt uns nach Wiesloch und wir steigen nach einem sehr kurzen aber emotionalen Abschied in den ICE nach Mainz und dann nach Frankfurt.

Erst mal einen Kaffee, denn wir haben ganz schön zu schleppen. Die Fahrt ist ereignislos. Der Umstieg in Mainz klappt super.. Ich nehme die 8kg , oder eher 10kg Taschen und Peter schleppt sich mit den Koffern einen ab. Aber überall wo wir es brauchen sind auf der ganzen reise Kofferwägen oder kurze Wege.

Wir fliegen Lufthansa und können somit direkt am Bahnhof die Koffer aufgeben. Echt Klasse!! Warum haben wir das vorher noch nie gemacht. Dort können wir mit dem Automaten das Gepäck aufgeben oder eher machen das für uns zwei ganz goldige kleine Knubbels von Lufthansa.

Die erste Hürde. Aussage: „Die sind aber zu schwer“!!! Darauf ich: „ Oh Gott, echt?! Ich hatte alles gewogen aber wir ziehen nach Griechenland und man hat einfach zuuu viiiiel Zeugs“.

Dann ging es hin und her und es stellte sich raus das er auch Grieche ist. Wir erzählten ein wenig von unseren Plänen und schwub die schwub nach einem Schulterblick ob es auch niemand sieht, war unser schweres Gepäck eingecheckt und wir über glücklich sie weg zu haben.

Nun schnell durch den Zoll denn es ist noch recht ruhig am Flughafen.

Es gibt ein neues Verfahren. Nichts mehr raus legen sondern es geht einen anderen Weg wenn sie meinen etwas zu sehen.

Natüüürlich waren unsere dabei! Das ganze Akku Zeugs!

Die nette Frau vom Zoll meint:“ Oh, die sind aber schwer, was ist denn da alles drin“?

Da ich gelernt habe einfach das zu sagen was es auch ist, nämlich das wir ins Ausland ziehen, rief sieh nur: „Echt? Klasse! Oh ja, da sammelt sich viel an!“

Kurz die Reißverschlüsse aufgemacht und gleich wieder zu. „ Gute Reise wünsche ich!“

Yippie, wir sind durch. Jetzt erst mal entspannen bis Athen.

Denn dort angekommen, kommt der harte Teil.

Ab zum Bus der uns zum Intercity Busbahnhof fährt. Den haben wir dann auch gleich gefunden und sitzen schnell drin. Denn wir haben auch nicht groß Zeit zu trödeln. Denn der Überlandbus nach Preveza fährt um acht und der ist heute der letzte. Nach einer Stunde durch Randbezirke von Athen, sind wir da.

Ein riesiger Busbahnhof, mit vielleicht 50 Bussen. Nun den richtigen finden. Stress kommt auf da wir ihn nicht finden. Ein anderer Busfahrer der nach Lefkas fährt hätte uns sogar mitgenommen und unterwegs raus gelassen. Er wartet bis Peter das Ticket gekauft hat. Hätte längst schon losfahren müssen! Peter kommt angerannt und sagt das unser Bus noch kommt.

Ich bedanke mich bei dem Busfahrer für das Warten und sein Angebot. Echt wahnsinnig nett die Griechen.

Jetzt haben wir sogar noch Zeit uns Essen und Trinken zu holen.

Bald sitzen wir auf dem nach Preveza im Bus und trinken unser Ankunfts-Bier. Jetzt haben wir 5 Stunden Zeit uns auszuruhen.

Um 1.15Uhr sich wir an unserer Unterkunft, fallen tot ins Bett!

Am nächsten Morgen nehmen wir ein Taxi zur Autovermietung, bekommen es pünktlich am Flughafen und können nun zum Boot fahren.

Entlich sind wir da!!!

Es ist alles in Ordnung. Es sieht genauso aus wie im Oktober verlassen.