Reaktionen

Die Reaktion von Familie, Freunden und Kunden ist ganz unterschiedlich.

Von der Familie wird die Angst um uns ausgesprochen und die Sorge da dies doch gefährlich ist. Aber auch Neugierde wie wir das alles machen, und was wir vorhaben. Wir erklären viel damit die Angst nach lässt und die Neugierde darauf steigt. Deswegen schreibe ich auch diesen Blog damit meine Familie viel über unseren nächsten Lebensabschnitt erfährt.

Von Freunden ist die Reaktion ganz unterschiedlich. Die einen finden es sehr spannend und möchten alles genau wissen. Fragen am Ende ob sie auch mal mit segeln können. Die anderen sind traurig über unseren Entschluss da wir dann nicht mehr da sind. (Dazu möchte ich nur sagen, dass wir uns ja nicht in Luft auflösen und immer mal wieder zuhause sind.)

Von der Kundschaft kommt meistens, ach herrje, wo soll ich denn dann hingehen. Aber da kann ich nur sagen:“ Jeder ist ersetzbar.“

Bei genaueren Erklärungen ist aber in der Regel der Konsens: „ Das macht ihr genau richtig!“ Da habt ihr ja auch seit 30 Jahren drauf hin gearbeitet und gespart.

Warum?

Ja warum machen wir dies?

Hier vielleicht ein paar Antworten.                                                         

Wir sind seit wir uns kennen Selbstständig. Das heißt um die 65 Wochenarbeitsstunden und ca. 3 Wochen Urlaub im Jahr. Wenn es nach Arbeitsstunden ginge wären wir in vielen Berufen  schon Rentner.

Immer Leistungsorientiert und alles gegeben auch viel erreicht.

Für alle dagewesen und für uns selber kaum Zeit gehabt.

Einige Menschen erlebt die sich auf die Rente gefreut haben und dann schwer krank wurden und zum Teil  zu früh diese wunderbare Welt verlassen mussten.

Weil wir nächstes Jahr 55 Jahre sind und der Ausstieg eine gute Möglichkeit ist.

Nun sind die Kinder selbstverantwortlich unterwegs. Die Kosten des studierens verkraftet, das Gefühl das nun wir mal dran sind.

Die Liebe fürs reisen. Die Neugierde auf Menschen anderer Kulturen und ihren Ländern.

Zeit für uns. Nicht auf die Uhr schauen, keine Termine.

Einfach „ Zeit, Zeit, Zeit!!

Die Rückkehr zum  wesentlichen! Neues erleben, sehen, schmecken und riechen.

Back to the Roots!

Und dann natürlich das wesentliche. Wenn wir auf dem Boot sind und die Bucht verlassen, ist es, als wenn jemand einen Schalter umlegt. Es umgibt uns sofort eine angenehme Ruhe fern von allem Trubel. Alles um uns herum ist nur noch Natur. Das Wasser mit den unendlich vielen Blautönen, die Küste die an uns vorbei schwebt und uns neugierig macht, auf das was man dort entdecken kann. Das weiß der Strände die in der Ferne immer kleiner werden. Wir hören nur noch den Wind und das Wasser das mal sehr leise am Rumpf des Bootes plätschert oder aber auch ohrenbetäubend über die Reeling zischt. Dieser Wind bewegt unser Boot mal langsam und mal schnell vorwärts an neue zu entdeckende Ecken mit ihren Menschen ohne in einen Flieger steigen zu müssen.

Alinsche wird angezogen

Sonnen-Cover selber gemacht

In Griechenland haben wir leider feststellen müssen das das Dinghi nicht mehr die Luft hält. Die verklebten Verbindungen lösen sich auf. Außerdem ist der Tank des Yamaha Motors total verrostet. Dies kann man wieder machen aber wir entscheiden uns für ein neues Dinghi und für einen 6 PS Honda Motor. 8PS wäre uns lieber gewesen aber der ist fast 20 kg schwerer. Also muß der 6 PS Motor reichen.

Das Schlauchboot ist auch schnell da und ich entscheide mich gleich hier einen Sonnenschutz zu nähen. Denn hier habe ich Platz. 

Es ist eine große Herausforderung. Schnittmuster selber machen und ständig überlegen wie ich es mache. Ich hoffe der Stoff taugt etwas. Fast zwei Wochen habe ich dafür gebraucht. Natürlich nicht durchgehend aber es war schon sehr viel Arbeit. Ich hoffe es hält lange. Der Dinghi-Motor soll Mitte September kommen.

Wenn der da ist wollen wir im Oktober mit dem Auto nach Griechenland fahren und alles hin transportieren. Mal sehen.

12.7.-22.7.21

So. Nun lernen wir Alina erst mal kennen. 

Wir haben eine wunderschöne Zeit und segeln von Insel zu Insel. Lefkas, Skorpidhi, Itaka, Meganisi.

Wir genießen viele Buchten und die Ruhe um uns rum. Wir lernen das regelmäßig der thermische Wind am Nachmittag von 20-27kn weht und Nachts aus der entgegengesetzten Richtung kommt.

Alina lässt sich sehr gut händeln. Ist etwas schwerfällig wenn man unter Motor ist, hat aber ein tolles segeln. Sie schneidet durch die Rumpfform ganz seicht durch höhere Wellen und läuft auch sehr gut hoch am Wind.

Abends sind wir zu 95% vor Anker. Meistens mit Landleine. Der Anker braucht öfter einige Versuche bis er fest ist aber dann hält er auch gut.

Wir sind eigendlich nur 120 Seemeilen unterwegs aber durch die kurzen Etappen kann man das Ankern oder Festmachen an der Stadtmole auch gut öfter üben.

Zwischen drin gehen auch noch die Batterien des Bugstrahlruders und der Ankerwinde kaputt.

Alle drei besorgen wir uns in Nidri auf Lefkas.

Die Zeit geht sehr schnell vorbei und am 21.7. machen wir schon wieder an der Stadtmole in Preveza fest. Denn morgen geht Alina um 15 Uhr wieder an Land. Wir genießen noch mal die Stadt und gehen lecker essen.

Morgens nehmen wir schon mal das Vorsegel runter, denn morgens ist am wenigsten Wind. Mittags fahren wir auf die andere Seite der Bucht zur Cleopatra Marina und kommen auch sehr schnell dran.

Schwup die Wup ist Alina wieder auf dem trockenen. Wir machen sie winterfest und verlassen am 24.7. leider schon wieder Griechenland. 

10.7.21 Unsere erste Begegnung mit Alina

Am 10.7.21 sind wir nach Preveza in Griechenland geflogen um unsere Alina von den alten Eignern zu übernehmen. Es ist ein herzlicher Empfang. Die zwei sind schon einige Tage dort und haben Alina nach anderthalb Jahren Corona-Pause auf dem staubigen Trockendock, wieder fit gemacht.

Da es Samstag ist, haben wir noch genug Zeit alles im Boot zu besichtigen und vom alten Eigner erklärt zu bekommen. Es ist sehr anstrengend und uns rauchen die Köpfe.

Montags ist dann der Kran-Termin. Mit einstündiger Verspätung geht  es los. Es ist sehr aufregend für uns da es das erste mal  ist. Wir laufen wie die Hühner hinter dem Traktor her.

Alina will seine alten Eigner aber nicht so leicht loslassen, denn als wir im Wasser sind geht der Motor nicht an. Der alte Eigner ist entsetzt: „das war noch nie!“

Peter löst das Problem sehr schnell mit einem Überbrückungskabel, denn die Batterie ist nach der langen Standzeit kaputt.

Außerdem kommt durchs Echolot Wasser rein. Wir schmieren eine Reparaturpaste drauf und entscheiden uns dieses Problem zu lösen wenn wir in 10 Tagen wieder an Land gehn.

Nun weisen uns die Zwei noch einen halben Tag seglerisch ein. Es macht Spaß mit Alina zu segeln.

Wir setzen die alten Eigner an der Tankstelle ab und winken nur kurz. Denn den Beiden fällt es sichtlich schwer sich von Alina zu trennen.   Vielen Dank euch Zwei es hat Spaß gemacht Alina von euch zu kaufen!

Wie haben wir Alina gefunden

Da kann ich nur sagen, Geduld , Geduld, Geduld!!!

Ich habe ziemlich zwei Jahre das Internet durchforstet. Am Anfang habe ich erst mal lernen müssen was es alles für Schiffe gibt. Ich kannte bisher nur die typischen Charter-Schiff Typen.

Ich war verwundert was es für tolle Schiffe gibt. Dann mußten wir uns entscheiden. Am Anfang stand das Stahl Schiff. Kein Wunder wenn der Partner ein Metaller ist.

Davon kamen wir schnell ab und gingen Richtung Alu. Aber, oh Gott, wer kann sich das leisten und weiß was im Hafen-Wasser für offene Stromkabel liegen. Einen Schweizer Käse wollten wir auch nicht.

Also doch GFK. Das stand dann schnell fest. Und was wir in unseren 25 Jahren chartern gelernt haben, wir möchten nicht im Keller leben.

Das heißt also, wir suchen eine Decksalon Yacht. Echte Decksalon Yachten gibt es nicht so besonders viele also konnte ich den riesen Markt schon einschränken.

Jeder der ein solches Schiff sucht, stolpert irgendwann über Sirius. Wir also auch und besuchten sogar die Werft in Plön. Es ist ein richtig stabiles und tolles Boot, in der Werft wird richtig mit Handarbeit gearbeitet, die Leute und auch der Chef waren grandios aber ihr merkt es schon, es kommt ein „aber“.

Das Boot ist für uns einfach unbezahlbar !

Also weiter suchen.

Im März 20 habe ich dann eine Sunbeam gefunden die uns sehr gut gefiehl. Ich habe Kontakt zum Eigner aufgenommen und wir haben ausgemacht uns im Juli 20 in Griechenland zu treffen. Das war alles etwas heikel mit Corona.

Die Flüge hatte ich schnell gebucht. Zwei Wochen später kam der Anruf vom Eigner das er einen Unfall hatte und nicht zum Schiff kann.

Mist, also Flug-Geld weg und warten. Die Corona Zahlen gingen wieder enorm hoch und im Oktober folgte der Lockdown. Das hieß weiter warten. Ich blieb mit dem Eigner über diese lange Zeit im Kontakt und wir besuchten ihn im März 21 auch in Norddeutschland. Er wußte das es uns ernst war. Dort regelten wir dann auch schon einiges und verabredeten uns für den Juli wieder in Griechenland. Diesmal klappte es auch und da alles passte sind wir von nun an die neuen Eigner.