Die Boot

Zwei Tage waren wir in Düsseldorf auf der Messe. Ich habe daheim schon akribisch einen Zeitstrahl erarbeitet und so konnten wir alles sehr zügig abarbeiten. Es hat alles super geklappt. Die Teileliste war an einem Tag abgearbeitet.

Abends haben wir uns dann mit einem Besuch am Trans Ocean Stand belohnt. In diesem Verein der Weltweit wunderbar vernetzt ist, sind wir Mitglieder.

(Verein zur Förderung des Hochseesegelns e. V. )

Wir hatten sehr nette Begegnungen und konnten uns am Nachbarstand, nach Einladung,  auch noch beim Catering satt essen und lecker Bier genießen. Das war einfach ein perfekter Tag auf der Messe.

Die Heimreise nach Kempen die eigentlich knapp eine Stunde mit der Bahn geht hat dann eben 3 Stunden gedauert. Das war dann nicht so toll. 😦

Den zweiten Tag sind wir lieber mit dem Auto gefahren. 😉 An diesem Tag haben wir uns einfach treiben lassen und uns alles angeschaut. Von Megayachten über Tauch und Surfmentalität ist alles vertreten.

Wirklich lohnenswert aber dieses Jahr mit einigen Lücken.

Nun sind wir wieder da und bereiten uns neben der normalen Arbeit auf unsere Abreise vor. Wir fliegen am 1.3.23 nach Athen. One Way!  Ein komisches Gefühl.

Bei meiner Mutter und meiner Schwester habe ich mich jetzt schon in Kempen verabschiedet. Wow. Sehr emotional für mich!  Wir sind ja nicht aus der Welt aber dennoch fühlt es sich so endgültig an.

Ohne Auto!

Nun haben wir kein Auto mehr. Ich habe es gestern zum neuen Besitzer gebracht.

Ein tolles Gefühl. Den Geschäftsbus haben wir noch, aber der kommt auch noch weg!

Es ist toll wer alles gesagt hat: „Gelle, wenn ihr ein Auto braucht hier steht immer eins rum.“

Wirklich toll aber auch der Beweis das viele Autos nur „rumstehen.“

Wir bedanken uns jetzt schon für die lieben Angebote wollen aber auch versuchen im zukünftigen Lebensabschnitt so wenig wie möglich Auto zu fahren. Wird sicherlich vorkommen, aber wir versuchen es.

Ich baue außerdem gerade mein Büro so weit es eben geht auf Home-Office vom Schiff aus, um.

Es geht nicht ganz ohne Unterstützung von hier und das übernimmt der Sohnemann.

Nun bastle ich dran wie ich es machen kann das er so wenig wie möglich tun muss.

Ich hoffe das geht so weit das er nur ausdrucken muss und abheften. Das wäre mein Ziel. Drückt mir die Daumen.

Lebendig!!

Nach dem letzten Eintrag habe ich das besondere Verlangen etwas positives zu schreiben. Nicht das es für mich negativ war sondern wie schon gesagt, „befreiend“, aber ich habe den Eindruck das es mit Beklemmung aufgenommen wurde.

Das positivste überhaupt ist das unser Enkel der nun 5 Monate wird ein ständig lachender Wonneproppen ist und wir ihn fressen könnten.

Und positiv ist, das ich unser Auto verkauft habe und das es so schnell gegangen ist. Aber das ist ja keine Kunst wenn in ganz Deutschland nur 14 von diesem Typ existieren. Aber für uns eben gut.

Nächste Woche fahren wir auf die „boot“ nach Düsseldorf und darauf freue ich mich total. Was mich eigentlich wundert denn ich hasse normalerweise Messen. 🙂

Aber wir brauchen noch ein paar Sachen die sehr wichtig sind wie Seefunkgerät oder das Epirb.

Das Epirb ist eine Notbarke die einen Alarm aktiviert, wenn sie ins Wasser fällt oder wenn wir sie aktiv auslösen. In ihr sind die Daten des Bootes und von uns hinterlegt. Diese gibt ein Signal mit Standortangabe an den Satelliten und von dort geht es dann zu Rettungsstationen.

Man kann sich einfach einen Rettungsping vorstellen der 72 Stunden pingt und eine Armee von Rettung auslöst. Dies macht man auch nur wenn man das Boot verlassen muss weil es brennt und/oder sinkt.

Und es sind noch ein paar Kleinigkeiten auf unserer Liste die wir auch noch abarbeiten müssen.

Noch was positives. Es geht bald los, wir freuen uns wie kleine Kinder.

Weiter geht es mit den Vorbereitungen

Es hört sich nun echt doof an aber ich denke über Krankheit und Tod nach. Keine Angst es ist alles gut 🙂

Ich/Wir möchten nur alles im reinen haben.

Die Generalvollmacht, die Bankvollmacht , die Betreuungsverfügung und auch eine Patientenverfügung alles in deutsch und englisch habe ich nun fast fertig. Auch wie ich/wir beerdigt werden möchten.

Lange haben wir es vor uns her geschoben. Als ich aber nun sah wie die Bürokratie beim Tod meines Vaters war, habe ich mir gedacht das es unmenschlich für die Hinterbliebenen ist, und ich das nicht möchte. Man ist eh schon im emotionalen Ausnahmezustand. Und dann noch die ganze Bürokratie?! Nee nee. Das muss nicht sein.

Wir regeln noch einiges bevor wir gehen, also ich meine zum Schiff gehen. 😉

Es fühlt sich echt gut an. Hätte ich gar nicht gedacht. Ok, wir haben eh schon immer offen über alles gesprochen und es war immer alles klar. Aber nun steht auch alles niedergeschrieben und es muss nicht diskutiert werden.

Nun brauchen wir nur noch die formellen Stempel mit Unterschriften und alles ist fertig.

War überhaupt nicht schlimm und es tut einfach gut!!

Kann ich nur jedem empfehlen.

Aber nun gut. Das Thema ist beendet. Denn ich merke auch bei anderen das für sie dieses Thema nicht einfach ist.

Vom Stahlbauer der unseren Geräteträger bauen soll, haben wir noch nichts gehört. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Wir wünschen ein frohes neues Jahr

„unser Jahr 2023 ist da.“

Ab heute können wir sagen, wir starten dieses Jahr.

Als der Himmel über dem Ort sich bunt verfärbte und die Knaller zu hören waren,

ist mir zum ersten mal bewusst geworden das es gar nicht mehr lange hin ist bis wir starten.

Eine Gefühlsmischung von Aufregung, Ängsten ob alles klappt, Verlust Gefühlen und der absoluten Euphorie was kommen mag.

Nun geht es bald los. Ich werd verrückt. Die Oneway Tickets sind gebucht. Es gibt kein zurück mehr.

Wir wünschen allen ein wundervoll spannendes Jahr und das sich eure Wünsche erfüllen.

Welt wir kommen!