„ Ihr teibts scho e Kult“

Was haben wir die ganze Zeit gemacht? Natürlich nicht nur schöne Ausflüge!

Die Hauptarbeit war bisher natürlich der Rumpf.

Das Abkratzen und schleifen haben ich ja schon berichtet. Darum nicht noch einmal.

Beim warten auf ein Wetterfenster von mindestens 5 schönen Tagen unter 60% Luftfeuchte haben wir so einiges getan.

Der Geräteträger wurde probehalber angepasst.

Das Teakdeck immer wieder mal ein Stück überarbeitet.

Alle Borddurchlässe (9) erneuert und auch die Ventile dazu.

Die Furlex repariert + gewartet. Das ist die Rolle mit der man das Vorsegel aus und einrollt.

Den Dieselhaupttank gesäubert. Eigentlich wollten wir nur mal reinschauen da unsere Heizung bei diesen tiefen Temperaturen 😦 ausgefallen ist weil der Tank leer war. Wir haben aber gesehen das er am Deckel undicht ist und wohl schon ewig nicht mehr voll befüllt wurde. Am Boden war Schmodder. Aber Gott sei Dank keine Dieselpest. ( Dieselpest sind Microorganismen die einen gallertartigen Schmodder machen. Dieser macht dann alle Leitungen zu und ist ziemlich viel Arbeit um ihn wieder zu entfernen) Also haben wir dieses Mist Ding von morgens um halb neun bis Abends um halb acht sauber gemacht. Wir waren fix und alle. Ausgerechnet jetzt ist es bitter kalt.

Nachdem Peter am nächsten Tag mit Kanistern zur Tankstelle gefahren ist und Diesel geholt hat, haben wir es auch bald wieder warm. Himmlisch.

Zwischendrin brauchen wir auch mal ein Erfolgserlebnis und machen das neue Vorsegel dran. Das tut gut.

:-0 dann ist plötzlich das Wetterfenster da. Ich bin total fertig da ich die Verantwortung habe zu sagen wann es los geht. Aber ich glaube das passt.

Der erste Primer wird aufgetragen unsere Alina wird unten rum grau.

Am nächsten Tag kommt die zweite Schicht mit creme.

Damit man sieht wo gestrichen wurde.

Für das Coppercoad haben wir jetzt ein maximales Fenster von 5 Tagen. Sonst müssen wir wieder alles anschleifen. Am Abend das Desaster. Ein Gewitter kommt auf und weht uns die Plane an manchen Stellen auf den frischgestrichenen Primer. Ich könnte heulen und bin total am Ende.

Ich renne rum und versuche alles zu retten. Peter ist nicht da. Ich schneide soweit ich ran komme die Folie ab. Ganz weg tun kann ich sie nicht da sonst der Regen am Rumpf herunter läuft und alles versauen würde. Als Peter wieder da ist schneiden wir überall die Folie auf ungefähr 10cm zurück. So tropft das Wasser von dieser Kante ab und nichts passiert. Nach drei Stunden ist der Spuk vorbei. Das Gewitter zieht weiter und das Wetter beruhigt sich wieder.

Für den übernächsten Tag sind alle Helfer benachrichtigt. Morgens ist mir schlecht vor Aufregung. Hoffentlich hält das Wetter diesmal. Wir verschieben zwar nochmal von halb zehn auf halb elf da die Luftfeuchte noch zu hoch ist. Aber dann passt alles und wir legen los.

Mit vereinten Kräften sind wir kurz vor drei fertig. Ohne Pause, denn es muss nass in nass durchgestrichen werden. Nicht ohne! Aber dann ist es vollbracht. Jippie!!! Ein riesen Stein fällt mir von meinem Herzen. 🙂

Nun muss es schön trocknen. In dieser Zeit machen wir noch die Winsch- Wartung am Mast,

und reinigen die Wassertanks Händisch und dann mit Citronensäure. Dabei entdecken wir das beide UV-Lampen im Wassertank defekt sind. So ein Mist!

Hier auf der Werft sind einige Österreicher und daher kommt auch der Spruch: „Ihr treibst scho a Kult;“ von der Überschrift. Man hat uns belächelt weil wir es mit dem Rumpf wohl etwas zu genau nehmen. 🙂

Aber es kam auch schon die Aussage: „na ihr machts wenigstens richtig.“

Hoffentlich!

Autor: Tina

„In 20 Jahren wirst du mehr enttäuscht sein über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die Dinge, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche. Träume. (Mark Twain)

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